CDU fordert Einsatz des Ordnungsamtes Ippendorfer Zoch unter Beobachtung

Ippendorf · Auch beim nächsten Mal wird dem Karnevalszug in Ippendorf wohl wieder eine erhöhte Präsenz von Mitarbeitern des Ordnungsaußendienstes "verordnet". Der Zug, der am Sonntag, 31. Januar, stattfindet, steht dann aller Voraussicht nach verstärkt unter Beobachtung.

So will es die CDU laut einem Dringlichkeitsantrag, der heute in der Bezirksvertretung Bonn beraten wird (ab 17 Uhr im Stadthaus, Berliner Platz 2). Kristina Heß und Wolfgang Maiwaldt weisen darauf hin, dass es bei den vergangenen Zügen in Ippendorf zu Schlägereien, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Festnahmen gekommen sei. Für den Einsatz bedanken sie sich ausdrücklich bei den Ordnungsbehörden.

Zugleich bitten sie die Stadtverwaltung darum, auch dieses Mal wieder Mitarbeiter abzustellen sowie den "Eventsprinter" zur Aufklärung über Alkoholmissbrauch einzusetzen, um den Alkoholkonsum bei Minderjährigen zu kontrollieren und die Bestimmungen des gesetzlichen Jugendschutzes durchzusetzen. Außerdem sollen die Ausschankkonzessionen von festen und mobilen Ständen, die Alkohol anbieten, überprüft werden.

In der Tat ist der Zoch in Ippendorf seit einigen Jahren zunehmend zum Treffpunkt junger und zum Teil offensichtlich minderjähriger Menschen geworden, auch aus anderen Stadtteilen. "Diese für das rheinische Brauchtum an sich positive Entwicklung hat aber leider auch Schattenseiten, soweit es um übermäßigen Alkoholkonsum besonders bei Minderjährigen geht", geben Heß und Maiwaldt zu bedenken. Gleichzeitig sehen sie aber auch, dass sich die Situation in den letzten zwei Jahren durch die Präsenz des Ordnungsamtes deutlich verbessert habe.

Als die Ippendorfer im Februar dieses Jahres ihren Jubiläumszug zum 30-Jährigen feierten, waren mit 600 Teilnehmern in 25 Gruppen mehr Karnevalisten auf den Beinen als all die Jahre zuvor. Neben den Ordnungsamtsmitarbeitern, die bei Jugendlichen Alkohol einkassierten und "Safe Packs" mit Süßigkeiten, Infos und Kondomen verteilten, war auch die Polizei in großer Stärke vor Ort.

Die eingesetzte Hundertschaft beobachtete das Geschehen aber vorwiegend aus dem Hintergrund. Das Maßnahmenpaket funktionierte: Es gab den Ordnungskräften zufolge wesentlich weniger Vorfälle als in den Jahren zuvor.

Warum ausgerechnet der Ippendorfer Zoch eine solche Anziehungskraft auf junge Leute ausübt, die sich dann danebenbenehmen, ist unklar. Die Probleme fingen meist erst nach Ende des Zuges an, als am Bernhard-Berzheim-Platz Saufgelage veranstaltet wurden, die in Schlägereien mündeten.

Negativer Höhepunkt war vor einigen Jahren, als ein alkoholisierter 20-Jähriger Streit mit dem Fahrer des Bonner Prinzenbusses suchte und diesen auch noch tätlich angriff. Dabei biss der junge Mann den Fahrer ins Ohr und in die Hand, bevor ihn die Polizei schließlich in die Ausnüchterungszelle abführte.

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