Umstrittenes Projekt in Bonn 3858 Unterschriften gegen Wohnkomplex am Melbbad

Bonn · Die Bürgerinitiative "Rettet das Melbbad" wehrt sich gegen die Bebbauung an der Trierer Straße in Bonn. Am Montag hat sie Unterschriftenlisten an Oberbürgermeister Ashok Sridharan übergeben. Der will mit dem Bauherrn Vebowag über eine Änderung der Pläne sprechen.

 Initiativensprecher Volker Vogel (links) übergab die Unterschriften an den Oberbürgermeister. Mit einem selbst gebastelten Modell versuchten die Bürger, ihre Kritik am geplanten Gebäuderiegel zu verdeutlichen.

Initiativensprecher Volker Vogel (links) übergab die Unterschriften an den Oberbürgermeister. Mit einem selbst gebastelten Modell versuchten die Bürger, ihre Kritik am geplanten Gebäuderiegel zu verdeutlichen.

Foto: Meike Böschemeyer

Die Initiative „Rettet das Melbbad“ hat nach eigenen Angaben 3858 Unterschriften gegen den geplanten Wohnkomplex an der Trierer Straße gesammelt. Am Montagabend übergaben rund 70 Bürger die Listen vor einer Sondersitzung des Rates an Oberbürgermeister Ashok Sridharan. Das Projekt der Vebowag sei „kein Bau für, sondern einer gegen das Melbbad“, betonte Initiativensprecher Volker Vogel.

Die Initiative kritisiert den geplanten Gebäuderiegel mit 99 Wohneinheiten, der offenbar vier bis acht Stockwerke hoch werden soll, als viel zu massiv. Es sei mit Klagen der späteren Mieter gegen den Badbetrieb zu rechnen. Das Gebäude werde das Schwimmbecken verschatten und eine Kaltluftschneise blockieren. Im Erdgeschoss des Komplexes soll die Vebowag Umkleiden und Sanitäranlagen für das Freibad unterbringen. Der alte Sanitärtrakt ist laut Stadt stark sanierungsbedürftig.

Der Vebowag-Neubau werde den Weiterbetrieb des Bades sicherstellen, betonte Oberbürgermeister Sridharan. Außerdem gehe es auch darum, den Mangel an preiswerten Wohnungen in Bonn zu dämpfen. Er kündigte aber an, in dieser Woche ein Gespräch über „Art, Maß und Gestaltung“ des Neubaus mit der Vebowag zu führen. Balkone mit Blick auf das Freibad könne er sich zum Beispiel nicht vorstellen. Sridharan versprach, die Stadt werde keine Fakten schaffen, ohne sich zuvor mit der Initiative auszutauschen. Einen Antrag des Bürger Bundes Bonn (BBB), der Rat solle die Entscheidung über das Projekt an sich ziehen, vertagte die Mehrheit am Montag in die nächste Sitzung am 26. September.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Von GA-Redakteur
Philipp Königs
zur Klimaplan-Bilanz
Erfolg bemisst sich an Taten
Kommentar zur Bonner Klimaplan-BilanzErfolg bemisst sich an Taten
Aus dem Ressort