Wilfried Schumacher Initiative will Bonner Ex-Dechanten als Priester

Bonn · Die Initiative, die sich für den ehemaligen Bonner Stadtdechanten Wilfried Schumacher stark gemacht hatte, hat sich an das Erzbistum Köln gewandt. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki solle die seelsorgerische Arbeit Schumachers offiziell regeln. Doch da wartet man ab.

Wer den früheren Stadtdechanten Wilfried Schumacher weiterhin als Zelebranten einer Messe erleben möchte, ist in diesen Tagen in den Kirchen des Stadtbezirks Duisdorf richtig. Rund um den Jahreswechsel leitete Schumacher dort mehrere Messen und wird auch am kommenden Sonntag in der Kirche Sankt Edith Stein am Altar stehen. Jetzt mahnt die Initiative, die sich bei Schumachers Demission aufgrund des Finanzskandals am Münster für ihn stark gemacht hatte, die Umsetzung einer Zusage des Erzbistums an. Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, so ihr Ziel, soll die seelsorgerische Arbeit des früheren Münsterpfarrers offiziell regeln. Der aber scheint auf eine Meldung Schumachers zu warten.

Dem früheren Stadtdechanten sei seitens des Erzbistums frühzeitig angeboten worden, „dass er mit dem Personalchef über einen möglichen seelsorgerischen Dienst sprechen kann, sobald er persönlich dazu bereit ist“, wie ein Sprecher des Erzbistums auf Anfrage des General-Anzeigers mitteilte. Zugleich bestätigte das Erzbistum, dass die Initiative bei einer Zusammenkunft im Juni über den Sachstand informiert wurde. „Es bestand Einvernehmen, dass dies die richtige Vorgehensweise sei. Dieses Gesprächsangebot an Monsignore Schumacher gilt nach wie vor“, so der Sprecher.

Seinerzeit hatten die Unterstützer Schumachers die Unterschriftenaktion unter der Prämisse ruhen lassen, dass Einvernehmen zwischen dem Erzbistum und Schumacher über seine weitere seelsorgerische Tätigkeit hergestellt ist. Bis dahin hatten rund 1500 Bonner die Petition unterschrieben und auf diese Weise gegen die Umstände des Amtsverzichts protestiert. Nun wolle man schriftlich an die Einhaltung der Absprache erinnern. Ob die Initiative über eine Wiederaufnahme der Unterschriftenaktion nachdenkt, war zunächst nicht zu erfahren. Ein Brief der Unterstützer ist laut Erzbistum bis Donnerstagnachmittag dort nicht eingegangen.

Schumacher war zum Rücktritt gedrängt worden, nachdem zwei Millionen Euro aus der Rücklage der Münsterpfarre unzulässig für laufende Geschäfte verwendet worden war.

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