Kommentar Infarkt mit Ansage

Die Bonner und die Pendler aus der Region sind ja einiges gewöhnt, was Staus auf den Straßen betrifft. Aber das gestrige Südbrücken-Drama hat die schlimmsten Erwartungen übertroffen. In den Stoßzeiten ging auf Autobahnen, Bundesstraßen und selbst auf städtischen Schleichwegen so gut wie nichts mehr - und zwar weiträumig rund um Bonn herum.

Besserung ist weder heute noch in den kommenden Wochen in Sicht. Einzige Alternative: Wer kann, sollte auf Busse, Bahnen oder das Fahrrad umsteigen.

Und doch ist das bisherige Chaos höchstwahrscheinlich nur ein lauer Vorgeschmack auf das, was der Region im Sommer droht. Dann beginnt die Reparatur der Nordbrücke: Während jetzt der Verkehr auf der Südbrücke trotz Baustelle noch zweispurig in beide Richtungen läuft, soll es auf der Nordbrücke nur jeweils eine Spur sein.

Das bedeutet einen Verkehrsinfarkt mit Ansage, selbst wenn die Arbeiten während der Sommerferien durchgeführt werden sollen. Dass sie länger dauern als geplant, ist sicher keine unrealistische Befürchtung: Und was dann auf den Straßen los ist, mag man sich lieber gar nicht ausmalen.

Zweispurig an der Baustelle vorbei - das geht offenbar nur, wenn die Nordbrücke für Lastwagen gesperrt wird. Bisher scheitert dieses Konzept an der Autobahnpolizei, die ein solches Lkw-Verbot als schwer durchsetzbar einschätzt. Nach den aktuellen Erfahrungen an der Südbrücke aber gehört dieses Thema erneut auf den Tisch. Jetzt ist die ganze Region gefordert, Druck auf die Landesregierung zu machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort