Rhein in Flammen In entspannter Atmosphäre am Ufer

BONN · Einen besseren Tag hätten sich die Veranstalter von Rhein in Flammen wohl kaum aussuchen können: Strahlender Sonnenschein zaubert allen Besuchern schon Nachmittags ein Lächeln ins Gesicht, und der Duft von Bratwürsten erfüllt die Luft. Viele Leute auf der Beueler Seite hatten ihren eigenen Grill mitgebracht, schließlich galt es, sich möglichst früh einen Platz mit bestem Blick auf das Spektakel zu sichern.

So auch Familie Weese: Seit dem späten Nachmittag halten sie die Stellung etwas oberhalb von Sandys Beach Bar. "Hier ist es so schön sonnig, außerdem ist der Blick von hier aus fantastisch, und es ist nicht ganz so voll", sagt Bettina Weese mit Blick auf die andere Rheinseite.

Langsam sinkt die Sonne und die Bäume werfen lange Schatten. So lange darf Tochter Amelie Weese (7) normalerweise nicht wach bleiben, schon lange freut sie sich auf den Tag: "Hier kann man so gut spielen, und alle meine Freunde sind hier", sagt sie.

[kein Linktext vorhanden]Andere wiederum müssen sich keine Gedanken über einen guten Sitzplatz machen: In den privaten Gärten am Rhein feiern Anlieger kleine Partys, etwas abseits vom Trubel und trotzdem mit bester Sicht aufs Feuerwerk. Als es langsam dämmert, wird die Stimmung immer ausgelassener.

Bald passieren die großen Schiffe den Abschnitt, die Spannung steigt. Ein kleines Stück rheinaufwärts steht ein Pavillon, ausgerüstet mit großen Musikboxen, Campingstühlen und einem kleinen Kühlschrank. Jedes Jahr verbringt Monika Neunkirchen aus Oberkassel den Abend an dieser Stelle mit ihren Freunden. Ob sie sich das Feuerwerk auch einmal von der anderen Seite aus ansehen würde? "Niemals", sagt sie. "Hier ist es viel schöner. So sonnig, und der Schiffskonvoi ist gut zu sehen."

Früher sorgten die Ortsvereine in Oberkassel für Musik am Rheinufer, heute ist das nicht mehr so. "Dann machen wir eben selber Musik, noch ein Grund mehr, so gut ausgerüstet zu kommen", erklärt Neunkirchen. Für Timo Dederichs, den Inhaber von Sandys Beach Bar könnte es gar nicht besser laufen. "Bei uns ist alles wetterabhängig", sagt er und deutet auf die vielen Gäste, die es sich in den Strandkörben gemütlich machen.

[kein Linktext vorhanden]Spitzenplätze haben die geladenen Gäste auf mehreren Tribünen. Nur wer eine Einladung von einem Sponsor des Events hat, darf sich in den abgezäunten Bereichen mit bestem Blick aufs Geschehen entspannt in seinen Stuhl fallen lassen. Wem das Getümmel auf Höhe der Beach Bar zu groß ist, der geht ein Stück weiter nach Norden. Hier, auf weiten Wiesen, grillen vor allem junge Menschen und freuen sich auf den Höhepunkt des Abends.

Bis dahin können sie sich aber noch die Zeit mit Volleyball, Fußball oder Frisbee vertreiben. Patrick aus Troisdorf und seine Freunde sitzen hier seit 17 Uhr und sind bester Stimmung. Schon seit Jahren kommen sie erst zur Oberkasseler Rheinseite, um zu grillen und das Feuerwerk zu sehen. Im Anschluss geht's in die Rheinauen zum Feiern. "Aber hier kann man besser parken und man kriegt länger was von der Sonne ab."

[kein Linktext vorhanden]Wer sich für die rechte Rheinseite entscheidet, der macht das aus Überzeugung und natürlich wegen der Sonne, sind sich alle Befragten einig. Thomas Adenauer, Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr auf dieser Rheinseite, kann sich nicht beschweren: Ohne Zwischenfälle können auch er und sein Team den Abend in der entspannten Atmosphäre genießen. Einzig das Familienfest der Oberkasseler Vereine im Bürgerpark profitiert nicht von dem Großereignis. Wegen geringer Resonanz fand es diesmal nicht statt.

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