Kommentar zu defekten Aufzügen in Bonn In die Aufzugsfalle

Meinung | Bonn · Immer wieder klagen Kunden über defekte Aufzüge am Bonner Hauptbahnhof. Ein Trauerspiel, das sich am Bonner Hauptbahnhof turnusmäßig wiederholt. Ein Kommentar von GA-Redakteur Lisa Inhoffen.

 Kaputte Aufzüge am Hauptbahnhof sorgen für Ärger bei den Kunden.

Kaputte Aufzüge am Hauptbahnhof sorgen für Ärger bei den Kunden.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Menschen fliegen seit Jahrzehnten ins Weltall, Skypen mit der Tochter in Amerika ist kinderleicht, und Roboter mähen im Garten den Rasen. Doch die Deutsche Bahn kriegt es nicht hin, defekte Aufzüge binnen weniger Tage zu reparieren. Ein Trauerspiel, das sich am Bonner Hauptbahnhof turnusmäßig wiederholt.

Es ist ein Unding, wenn Reisende mit Handicaps die Bahnsteige nur mit großer Anstrengung und zum Teil sogar nur mit fremder Hilfe erreichen können, weil kein Aufzug fährt und Alternativen nicht zur Verfügung stehen. In einer Zeit, in der alles von Inklusion redet, ist das nicht nur unzumutbar, sondern grenzt an Diskriminierung. Und die Ratschläge der Bahn, sich an ihr Personal zu wenden, gleichen einem schlechten Treppenwitz.

DB-Personal steht an der Quantiusstraße nur selten parat, der Weg durch die Südunterführung ist ebenfalls keine echte Alternative, und der Verweis auf die Hotline bringt Kunden auch nicht viel: Schließlich muss sich einen Tag vorher anmelden, wer Unterstützung durch das Bahnpersonal in Anspruch nehmen möchte. Natürlich kommt es immer wieder vor, dass Aufzüge vor allem auch durch blinde Zerstörungswut außer Betrieb genommen werden. Nicht nur auf Bahnhöfen, sondern auch in Wohn- und Bürohäusern. Erstaunlich ist indes, dass in letzteren die Reparatur der Lifte meistens zügig vonstatten geht, während die DB gefühlt immer ewig dafür braucht.

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