Ehemaliges Möbel-Boss-Gelände In Bonn-Tannenbusch entstehen neue Wohnungen

TANNENBUSCH · Auf dem ehemaligen Gelände von Möbel Boss in Tannenbusch sollen 91 Wohnungen und zwölf Reihenhäuser entstehen. Die Abrissarbeiten des Gebäudes sollen im September beginnen.

 Die Abrissarbeiten am ehemaligen Gebäude von Möbel Boss an der Oppelner Straße sollen im September beginnen.

Die Abrissarbeiten am ehemaligen Gebäude von Möbel Boss an der Oppelner Straße sollen im September beginnen.

Foto: Martin Wein

Baurecht haben sie noch nicht, aber nun immerhin eine Abbruchgenehmigung. Voraussichtlich noch im September will die Deutsche Reihenhaus AG aus Köln mit dem Abriss der ehemaligen Immobilie von Möbel Boss an der Oppelner Straße beginnen, sagte der zuständige Projektleiter Martin Kliem dem GA. An der ehemaligen Postfiliale neben dem Sparkassen-Pavillon machte sich in den vergangenen Tagen bereits ein Abriss-Bagger zu schaffen. Von den Abrissarbeiten am ehemaligen Möbelhaus werde man dann zunächst wohl wenig sehen, warnt Kliem vorsorglich: „Erst muss das ganze Gebäude entkernt werden“.

Das Gebäude muss erstentkernt werden

Damit nimmt ein Thema eine positive Wendung, das in Tannenbusch lange für Unmut sorgte. Das Möbelhaus hatte bereits vor 16 Jahren seine Türen geschlossen und war in letzter Zeit zum echten Schandfleck mutiert. Dutzende Tauben nisten unter dem Dach und verdrecken das Pflaster. Ein Gitterzaun schützt notdürftig vor Vandalismus. Selbst der letzte Imbiss ist schon Anfang 2018 ausgezogen. Und das in direkter Nachbarschaft zum Treppenabgang der Stadtbahn-Haltestelle Tannenbusch-Mitte.

Die Haltestelle vor allem sei es dann auch gewesen, die den Abriss nunmehr um fast 18 Monate verzögert habe, erklärt Kliem. Die Stadt forderte eine Abrissstatik. „So etwas kannten wir so gar nicht. Das war technisch sehr aufwendig“, sagt Kliem. Es müsse mit einem eigenen Gerüst sichergestellt werden, dass keine Bauteile auf das Gleisbett fallen können. Das Gerüst wiederum kann nur in den wenigen Nachtstunden ohne Zugverkehr aufgebaut werden.

Wie das Presseamt der Stadt mitteilt, werde die Vorlage zum Satzungsbeschluss derzeit innerhalb der Verwaltung abgestimmt. Voraussichtlich könne noch innerhalb des Jahres durch den Rat Baurecht geschaffen werden.

Die Deutsche Reihenhaus AG musste sich für das Projekt zudem einen neuen Partner suchen, weil die Sparkasse Köln-Bonn zum Jahresende die Auflösung ihrer Immobilien-Tochter ProBonnum plant. Der bisherige Geschäftsführer Heinrich Falkenberg hat das Projekt zu seinem neuen Arbeitgeber, der Absolut Wohnbau GmbH in Köln, mitgenommen.

Zusammen planen die Partner auf dem hinteren Teil des Geländes den Bau von zwölf Reihenhäusern. Davor sollen in zwei Wohnblocks insgesamt 91 Wohnungen und eine neue Sparkassen-Filiale entstehen. Die vorderen Baukörper werden wohl zuerst errichtet, weil darunter eine gemeinsame Tiefgarage mit den Reihenhäusern vorgesehen sei, so Kliem. Anschließend könne die Sparkasse umziehen, damit dann deren Pavillon niedergelegt werden kann. Sobald Baurecht besteht, sollen auch die Reihenhäuser in den Verkauf gehen. Wann die Neubauten bezogen werden können, ist laut Kliem derzeit aber noch nicht absehbar. Erleichtert zeigt sich Georg Schäfer, der vom GA von der neuesten Entwicklung erfährt. Der CDU-Ratsherr hat sich schon lange intensiv für die Quartiersentwicklung engagiert. „Wenn der Bauträger seinen Worten jetzt wirklich Taten folgen lässt, wäre das eine wunderbare Nachricht für Neu-Tannenbusch“, sagt Schäfer.

Bürger hatten die Planungenals zu massiv kritisiert

Einwohner Tannenbuschs hatten die Planungen in der Vergangenheit als zu massiv kritisiert. Vor allem entstehe durch den tunnelartigen Zugang zur Stadtbahn womöglich ein neuer Angstraum, befürchten Wolfgang Weyer, Christa Düx und Joachim Berger. „Grundsätzlich freuen wir uns natürlich, dass an dieser wichtigen Stelle etwas passiert“, sagt Weyer.

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