Schulausschuss Bonn Im Sommer starten mehr als 3000 i-Dötzchen

BONN · Der Schulausschuss hat am Dienstagabend bis auf eine Gegenstimme der Linken einmütig fürs kommende Schuljahr verbindliche Grundprinzipien für Eingangsklassen an Grundschulen gutgeheißen, die der Rat am heutigen Donnerstag beschließen dürfte.

 Die katholische Donatus-Grundschule hätte eigentlich drei statt der üblichen zwei Anfängerklassen bilden müssen, kann das aber wegen ihrer begrenzten Räumlichkeiten nicht.

Die katholische Donatus-Grundschule hätte eigentlich drei statt der üblichen zwei Anfängerklassen bilden müssen, kann das aber wegen ihrer begrenzten Räumlichkeiten nicht.

Foto: friese

Darin verpflichtet sich die Verwaltung, für die kommenden i-Dötzchen eine „sozialräumliche Betrachtung, Flexibilität, die Einhaltung festgelegter Zügigkeit sowie den Ausgleich regionaler Disparitäten“ zugrunde zu legen. Obwohl stadtweit im Schnitt zu jedem Schuljahr eine Klassenfrequenz von unter 25 erreicht werden könne, könne die Verteilung an einzelnen Schulstandorten nicht immer ausgeglichen sein, wird im Beschluss zugegeben. Die Stadt bemühe sich aber, im Sinne sozialer Gerechtigkeit zu wirken: Segregation, also eine Auslese von Schülern, solle es nicht geben.

„Wir legen für das kommende Schuljahr insgesamt 173 Eingangsklassen fest. Und ich bin optimistisch, dass alle angemeldeten Kinder einen guten Schulplatz bekommen“, sagte Schulamtsleiter Hubert Zelmanski. Die Zahl der Schulanfänger werde 2017 wegen „einer Veränderung der Stadtschülerlandschaft“ deutlich über 3000 hinausgehen. 2016 seien noch weniger als 3000 Mädchen und Jungen eingeschult worden. „Wir können aber leider unsere Schulgebäude nicht mehr erweitern“, bedauerte Zelmanski. Deshalb versuche die Verwaltung, Grundschulen zur mulitifunktionalen Nutzung ihrer Räume zu bewegen: Das heiße, auch Räume der nachmittäglichen Offenen Ganztagsschule (OGS) könnten morgens für den Unterricht brauchbar sein. In den vergangenen Wochen habe das Schulamt viele Gespräche mit den Schulen in stark angefragten Stadtbezirken geführt, um gemeinschaftlich Lösungen zu finden.

Auf Anfrage nannte Zelmanski den Stadtteil Bad Godesberg. Dem Andrang auf die Robert-Koch-Gemeinschaftsgrundschule in Pennenfeld werde man gerecht, indem ab Sommer frei werdende Räume der nahen Carl-Schurz-Realschule genutzt würden. Wie berichtet, läuft diese Realschule derzeit aus. In Plittersdorf, das einen besonders starken Bevölkerungszuwachs verzeichne, habe das Schulamt mit den drei Rektorinnen einvernehmliche Lösungen gefunden, erläuterte Zelmanski.

Die katholische Donatus-Grundschule hätte eigentlich drei statt der üblichen zwei Anfängerklassen bilden müssen, könne das aber wegen ihrer begrenzten Räumlichkeiten nicht. Im Abgleich würden nun die katholische Beethoven-Grundschule und die Goten-Gemeinschaftsgrundschule dreizügig beginnen. Bei letzterer müsse das in mobilen Klassenräumen geschehen. „Unser Ziel ist aber, nicht weiter mit Provisorien zu arbeiten“, betonte Zelmanski. Auf Nachfrage bestätigte er, die katholische Paulus-Grundschule in Tannenbusch werde im Sommer fünfzügig beginnen.

Zur Verabschiedung des mehrfach verbesserten neuen Schulentwicklungsplans für Grundschulen kam es dann aber im Ausschuss überraschenderweise nicht, obwohl Zelmanski eindringlich um Beschleunigung bat. Wegen Unstimmigkeiten verschiedener Versionen verkündete der Ausschussvorsitzende Tim Achtermeyer die Vertagung.

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