Strecke zwischen Bonn-Nord und Endenicher Ei Hybrid-Lösung für den maroden Bonner Tausendfüßler

Bonn · Die Planungspolitiker sind mit der Lösung zur Sanierung und dem Ausbau des Tausendfüßlers nicht so recht zufrieden. Da die Zeit drängt haben sie jedoch für diese Variante gestimmt. Auch die Stadt Bonn hat sich für den Hybrid ausgesprochen.

So ganz glücklich sind die Planungspolitiker am Mittwochabend nicht mit der geplanten Lösung für die Sanierung und den Ausbau des maroden Tausendfüßlers gewesen. Und dennoch haben sie sich mehrheitlich für die modifizierte Hybrid-Variante ausgesprochen, vor allem, weil die Zeit drängt. Zuvor hatte Thomas Ganz, bei Straßen NRW zuständig für Bonner Autobahnen, noch einmal betont: „Bis 2022 muss die Strecke zwischen Bonn-Nord und Endenicher Ei ersetzt werden.“

Es ist ohnehin nur eine Empfehlung an den Landesbetrieb als Bauträger. Auch die Stadt hatte sich für diese Variante ausgesprochen. Sie sieht eine Hochlage in der bisherigen Trasse vor. An der Immenburgstraße nahe dem Supermarkt soll die Autobahn in eine Troglage führen, um die Straße überbrücken zu können. Eine Art Stadtreparatur, von der sich die Städteplaner gute Entwicklungschancen erhoffen.

Mit breiter Mehrheit hat der Ausschuss beschlossen, dass die Stadt mit einigen Forderungen an den Landesbetrieb herantritt. Der Lärmschutz soll möglichst transparent und unauffällig gestaltet werden. Auf Wunsch von Koalition und SPD wäre eine neue, schnelle, förderfähige Radverkehrsstraße parallel zur Autobahn zwischen Lievelingsweg und Endenicher Straße im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus prüfenswert. Weitere wichtige Eckpfeiler aus Sicht der Planungspolitiker: die Zufahrt Endenich Richtung Süden sowohl auf die Reuterstraße als auch auf die A 565 Richtung Meckenheim. Zudem eine Auffahrt am Lievelingsweg in beide Richtungen und nicht bloß wie bislang Richtung Meckenheim.

Hybrid-Variante mit am günstigsten

206 Millionen Euro soll der neue Tausendfüßler kosten. Die Hybrid-Variante gehört damit unter den elf geprüften zu den günstigsten. Die Trog-Varianten (Untertunnelung) hätten das Dreifache gekostet. Ludwig Burgsmüller (CDU) sprach deshalb von „Bonn als Sparschwein des Landesbetriebs“. Ganz entgegnete, dass der Bund der Auftraggeber, der Landesbetrieb lediglich der Bauträger sei. Für eine Tunnellösung hatte sich der Bürger Bund ausgesprochen. Sie wäre allerdings nicht nur teurer geworden in einer zu einem guten Teil im Gewerbegebiet gelegenen Trasse. Der Bau hätte statt fünfeinhalb auch sieben Jahre gedauert.

Laut Ganz ist das Projekt „zeitlich ziemlich eng getaktet“. Bis Ende 2019 soll das Planfeststellungsverfahren stehen, 2020 der Planfeststellungsbeschluss, um das alte Bauwerk bis 2022 entlasten zu können und den Verkehr auf das neue Bauwerk verschwenken zu können. Und wenn Bürger gegen den Ausbau klagen und vor Gericht ziehen? Ganz: „Wir hoffen, dass das nicht passiert, und setzen auf Transparenz und Informationen im Vorfeld.“

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