Verdächtig aussehende Frikadelle in Bonn Hundebesitzer warnt vor Giftködern am Rhein

BUSCHDORF/HERSEL · Ein Buschdorfer hat seinem Hund bei einem Spaziergang zwischen Buschdorf und Hersel eine verdächtig aussehende Frikadelle entrissen. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Vorfälle mit Giftködern am Rhein.

"Joschi" hat wahrscheinlich Glück gehabt: Der Tibet Terriermix hat beim Gassigehen am Donnerstag vergangener Woche eine, so vermutet sein Besitzer Oliver Borchardt, vergiftete Frikadelle gefressen, bekam jedoch dank schnellen Eingreifens keine Vergiftungserscheinungen.

Die Frikadelle lag Borchardt zufolge im Gras unter einem Baum auf seinem täglichen Gassiweg zwischen Buschdorf und Hersel - auf dem Fußweg von der Kölnstraße zum Rhein zwischen der Herseler Neubausiedlung Oderstraße und dem Gemüsefeld. Da es sich bei diesem Abschnitt um einen Grünstreifen handelt, ist das aus Sicht des Buschdorfers kein Ort, an dem eine Frikadelle durch Zufall habe liegen können. Deshalb habe er sich an den General-Anzeiger gewandt, um andere Hundebesitzer über den Vorfall zu informieren und zu warnen. "Ich bin später am Tag noch einmal den ganzen Weg abgegangen, konnte aber nichts finden. Trotzdem ist es besser, vorsichtig zu sein und darauf zu achten, ob und was die Hunde unterwegs fressen", meint er.

Hundebesitzer Borchardt reagierte schnell, als sein "fressleidenschaftlicher" Vierbeiner in die Frikadelle biss: Er konnte ihm noch ein Stück des verdächtig wirkenden Fleischbällchens abnehmen und rief auf der Stelle bei seiner Tierarztpraxis an. Man empfahl ihm, sofort mit Joschi vorbeizukommen, um dem Tier ein Brechmittel verabreichen zu können. So konnte dem Terriermix rasch geholfen und mögliche Vergiftungserscheinungen verhindert werden.

"Er durfte bloß den ganzen Tag nichts mehr fressen, was für ihn allerdings die Höchststrafe war", berichtete Borchardt erleichtert.

"Wir sind mit der Gabe von Brechmittel auf Nummer sicher gegangen. Ob das Fleisch jetzt vergiftet war oder nicht, kann ich nicht sagen; dazu hätte es in der Giftzentrale untersucht werden müssen", erklärte Tierarzt Noorul Amin auf GA-Anfrage. "Es gab in den vergangenen Jahren jedoch immer wieder Vorfälle mit Giftködern entlang des Rheins."

Der Bonner Polizei liegen aktuell keine Hinweise auf Giftköder vor. Sie empfiehlt jedoch, soweit möglich, unmittelbar eine Probe des verdächtigen Fressens beim städtischen Veterinäramt, Engeltalstraße 4, abzugeben und die Behörden zu informieren. Die Polizei ist erreichbar unter 0228/150, das Veterinäramt unter 0228/772756.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort