Die Gartensaison beginnt Hochbeet aus Europaletten ist der Hingucker

Bonn · Der Frühlingsmarkt des Amts für Stadtgrün lockt viele Hobbygärtner und Naturfreunde auf den Münsterplatz. Dort erweckt vor allem die Konstruktion eines Hochbeets aus Gebrauchtholz.

 Frühlingsmarkt auf dem Münsterplatz: Rolf Warnecke stellt sein Hochbeet aus Europaletten vor.

Frühlingsmarkt auf dem Münsterplatz: Rolf Warnecke stellt sein Hochbeet aus Europaletten vor.

Foto: Barbara Frommann

Für die Meckenheimer Blütenkönigin ist klar: Zu einem naturnahen Garten gehört auf jeden Fall eine Rasenfläche. „Das erste, was man in der Natur sieht, sind Wiesen und Wälder“, sagte Lea Schoenenberg am Samstag beim Frühlingsmarkt auf dem Münsterplatz. Aber mähen müsse man den Rasen schon – da ist sie zu sehr Tochter eines Landschaftsgärtners, dessen Betrieb sie auch einmal übernehmen will.

Tipps zur naturnahen Gestaltung des eigenen Gartens konnte man sich an mehreren Ständen abholen, etwa bei Monika Hachtel von der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft. An ihrem Stand konnten Besucher verschiedene heimische Pflanzenarten kaufen und Wiesenpflanzensamen mitnehmen. „Je mehr Arten, desto besser“, sagte sie. Das ziehe viele Insekten an, und diese wiederum Vögel. Außerdem hatte ihr Team Nistkästen mitgebracht, in denen Wildbienen ihre Eier ablegen können. Natürlich könne man die auch selber herstellen, indem man Löcher in Holz bohre.

Kompostfibel des Bundesumweltamtes

Das wechselhafte Wetter hielt die Bonner nicht ab, in großer Zahl zum Markt zu kommen. Viele gingen mit Kräutern, Tomatenpflanzen, Gartendekoration wieder weg – oder mit guten Tipps zum Anlegen eines Komposthaufens am Stand von Bonnorange. Der Standort solle im Schatten oder Halbschatten liegen, riet Andreas Osinski, „damit er nicht so schnell austrocknet“. Alternativ könne man den Haufen mit einer Polyethylenfolie mit Flechtstreifen abdecken, das sollte man aber nicht permanent machen: Der Kompost brauche auch Wasser, „und man sollte verhindern, dass Fäulnis entsteht“. Fäkalien von fleischfressenden Haustieren seien im übrigen kein guter Dünger.

Zu all dem gebe es auch die Kompostfibel des Bundesumweltamtes. Zudem starte Bonnorange im Rahmen des Grünabfallkonzepts demnächst eine Initiative zur Schulung ehrenamtlicher Helfer für Kompostierung, für die sich Interessierte ab Juni unter 0228/5 55 27 20 anmelden können.

Ansiedlung von Wölfen

Daneben gab es Informationen des Landesbetriebs Wald und Holz NRW über das Für und Wider der Ansiedlung von Wölfen. Die Bundesregierung habe sich dafür entschieden, also solle sie auch die Landwirte entschädigen, fand Manfred Hören. Auch über die neuesten Umzäunungstrends konnte man sich schlaumachen. Und Philatelisten konnten sich vor der Post vom Briefmarken-Erlebnisteam aus Düren den Frühlingsmarkt-Sonderstempel abholen. Ganz wichtig: Briefe mit diesem Stempel solle man nicht in den Briefkasten werfen, sondern in der Filiale abgeben, so Bruno David. „Sonst kommt der maschinelle Stempel drüber.“

Bürgermeister Rainer Limbach eröffnete den Markt zusammen mit Blütenkönigin Lea und der Bornheimer Spargelkönigin Leonie Palm sowie den Jagdhornbläsern von der Kreisjägerschaft Bonn und kam bei seinem Rundgang auch beim Marktausrichter, dem Amt für Stadtgrün, vorbei. Dort stellte Rolf Warnecke ein Hochbeet aus Europaletten, Gartenbauvlies und Federstahlstangen fürs Urban Gardening vor. „Wir wollen zeigen, was man mit einfachsten Dingen machen kann“, sagte er. Die Paletten könne man oftmals auf Baustellen finden. „Die werden vielfach entsorgt, obwohl es darauf Pfand gibt.“ Oder man frage beim Bauhof nach, dort müsse man aber oft dafür bezahlen.

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