WLAN in Bonn Hier lässt sich in Bonn unbegrenzt surfen

Bonn · Die Stadt Bonn und die Telekom bieten in Bonn öffentliche Hotspots an. Allerdings ist das Angebot eingeschränkt. ga-bonn.de verrät, wie Sie das Wlan nutzen können und gibt zudem Tipps für sicheres Surfen.

Sie sind ein bisschen versteckt, die öffentlichen WLAN-Hotspots der Stadt Bonn. Wer sich einloggen möchte, muss erst einmal mit seinem Smartphone, Laptop oder Tablet nach der sogenannten SSID bonn_de, dem Namen des Netzwerks, suchen. Danach kann man nur eingeschränkt surfen; lediglich die Internetseiten der Stadt und die Beratungsunterlagen für Rats- und Ausschusssitzungen sind einzusehen. "Der Zugang ist wegen der haftungsrechtlichen Problematik limitiert", sagt Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadt. E-Mails können die Nutzer trotzdem abrufen, ohne zeitliche Begrenzung.

Das Hotspotnetz der Telekom, das wie berichtet im vergangenen Februar mit Anlaufschwierigkeiten gestartet war, funktioniert anders. Verbindet man sich per WLAN, ist eine Handynummer nötig, um sich einen Freischaltcode zusenden zu lassen. Der gilt dann täglich für 30 Minuten. Möchte der Nutzer länger im weltumspannenden Datennetz unterwegs sein, muss er einen Pass kaufen. 150 dieser Hotspots gibt es im gesamten Stadtgebiet, alleine 50 davon in der Bonner City. Das sorgt dafür, dass die Verbindung selbst dann nicht abbricht, wenn man vom Münsterplatz zum Bottlerplatz spaziert. Einige Ecken sind allerdings nicht gut abgedeckt, was mit der Verbreitung der Funkwellen und Hindernissen zusammenhängt.

Laut Telekom sind im Oktober 17 Terabyte an Daten, was etwa 3,4 Millionen Musiktiteln im MP3-Format entspricht, über die hauseigenen Hotspots geflossen. "Wir verzeichnen einen Anstieg des Datenvolumens von rund 40 Prozent", erklärt Sprecher Dirk Wende. Mit dieser Entwicklung sei man zufrieden. Weitere Hotspots würden dann freigeschaltet, wenn es die Situation erfordere. "Wir schauen uns die einzelnen Standorte genau an und entscheiden dann über zusätzliche Kapazitäten", erläutert Wende.

Die Stadt Bonn betreibt aktuell 70 Zugangspunkte. Mehr sollen es nur werden, wenn die Stadtverwaltung sie benötigt. "Die Platzierung richtet sich nach dem dienstlichen Zweck, da jeder zusätzliche Hotspot Bestandteil der Gesamtnetzwerkinfrastruktur werden muss und demzufolge entsprechende Kosten verursacht", heißt es aus der städtischen IT-Abteilung. Das Netz auch für Dritte zu öffnen, sei deshalb eine Art Nebenprodukt. Das merkt man schnell, wenn man im Stadthaus surfen will. Im Ratsaal, wo die Politiker mit ihren gestellten iPads surfen, ist die Verbindung ausgezeichnet. Im Foyer dagegen schlecht. Viele öffentliche Gebäude, darunter auch das Alte Rathaus, sind mit städtischen WLAN-Hotspots ausgestattet.

Meist sind es nicht die Kosten, sondern vor allem die rechtlichen Unsicherheiten, die Kommunen und private Betreiber daran hindern, ein offenes WLAN zur Verfügung zu stellen. Wer es wagt, riskiert teure Abmahnungen. In anderen Ländern sind die Regelungen, die in Deutschland auf der Angst vor Cyberkriminalität fußen, lockerer. So gibt es in der 80 Jahre alten Moskauer Metro kostenloses Internet und in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh 5000 Hotspots. In fast jeder Stadt Estlands, wo auch der Internettelefondienst Skype seinen Ursprung hat, bietet man den Bürgern freies WLAN.

Um das Netzwerk in Bonn kostengünstig zu vergrößern, ist eine Kooperation mit der Telekom angedacht. Dabei würde durch eine WLAN-Überlagerung das städtische Signal einfach weitergereicht. Ein zusätzlicher Vorteil: Das Haftungsproblem würde automatisch auf das Unternehmen übergehen. Wann diese Umstellung geschehen könnte, ist offen. Für 2014 ist ein Rückblick geplant. "Auf dieser Basis soll dann darüber entschieden werden, an welchen Stellen und in welchem Umfang eine Erweiterung stattfinden kann", teilte Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadtverwaltung auf Anfrage mit.

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