GA gelistet Hier können Sie in Bonn und der Region Blut spenden

Service | Bonn/Region · Am 14. Juni ist Weltblutspendetag. Wir geben eine Übersicht über Blutspendezentren in Bonn und der Region und beantworten die wichtigsten Fragen.

 Blutkonserven werden im Zentrallabor des DRK-Blutspendedienstes für Krankenhäuser und Praxen gefiltert und aufbereitet.

Blutkonserven werden im Zentrallabor des DRK-Blutspendedienstes für Krankenhäuser und Praxen gefiltert und aufbereitet.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Seit über 20 Jahren weist der Weltblutspendetag am 14. Juni auf die Relevanz von Blutspenden hin. Derzeit seien die Lager in den Krankenhäusern noch gefüllt, allerdings gehe die Bereitschaft für Blutspenden im Sommer deutlich zurück, so das DRK.

Vor etwa 100 Jahren etablierte sich die Blutspende, wie wir sie heute kennen – und doch ist die Bereitschaft, Blut zu spenden, in Deutschland noch immer nicht ausreichend, laut Statista sind die Zahlen für Vollblutspenden rückläufig: Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts wurden in Deutschland im Jahr 2021 rund 6,5 Millionen Blutspenden gesammelt, davon rund 3,7 Millionen Vollblutspenden. Laut einer zuletzt im Jahr 2018 durchgeführten Ipsos-Umfrage belegte Deutschland unter 28 ausgewerteten Ländern den 13. Platz hinsichtlich der Spendebereitschaft. Damit haben lediglich 17 Prozent der Befragten regelmäßig Blut gespendet.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung teilt auf ihrer Seite Blutspenden.de mit, dass 47 Prozent der Menschen in Deutschland in ihrem Leben schon mindestens einmal Blut gespendet haben. Männer liegen in Sachen Blutspende vorn: 52 Prozent der befragten Männer gaben an, schon einmal Blut gespendet zu haben. Bei den Frauen sind es 43 Prozent.

Blut spenden ist wichtiger denn je: Die Menschen werden immer älter, somit wird auch mehr Blut für die medizinische Versorgung benötigt. Etwa sechs Prozent der Bevölkerung sind laut des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) als Dauerspender notwendig, um die Versorgung langfristig zu sichern.

Vorteile von Blutspenden

Mit einer Blutspende wird anderen geholfen, die das Blut während Operationen dringend benötigen. Laut DRK kann eine Vollblutspende bis zu drei Patienten helfen. Das Blut wird nach der Spende aufgeteilt in Thrombozyten, Blutplasma und Erythrozyten und kann so verschiedenen Menschen das Leben retten. Blut, das nicht für Operationen verwendet wird, wird für die Forschung genutzt.

Laut DRK kann regelmäßiges Blutspenden den Blutdruck senken. Außerdem wird bei den Spendeterminen auch ein Gesundheitscheck durchgeführt. So erfahren Spender, ob sie Eisenmangel haben oder ob ihr Hämoglobinwert, also der Anteil an roten Blutkörperchen, in Ordnung ist.

Blutspendezentren in Bonn, Köln und der Region

Universitätsklinikum Bonn

In Bonn kann man unter anderem im Universitätsklinikum Blut spenden. Die Patienten des Klinikums benötigen pro Jahr bis zu 28.000 Blutkonserven. Derzeit können Blutspenden nur nach Terminvereinbarung erfolgen.

Über die 0228/287-14780 können werktags zwischen 8.30 und 14 Uhr Termine vereinbart werden. Per E-Mail ist das Blutspendezentrum unter termin.blutspende@ukbonn.de erreichbar.

  • Adresse: Venusberg-Campus 1, Gebäude 43, 53127 Bonn
  • Öffnungszeiten: nach Terminvereinbarung
  • Informationen: Weitere Informationen erhalten Sie unter der Rufnummer 0228/28715174 oder auf der Homepage des Blutspendedienstes.
  • Aufwandsentschädigung: ja

Deutsches Rotes Kreuz des Kreisverbandes Bonn e. V.

Das Deutsche Rote Kreuz des Kreisverbandes Bonn e. V. hat verschiedene Standorte, an denen Sie zu unterschiedlichen Terminen das ganze Jahr über Blut spenden können.

  • Adresse: Über die Terminsuche erfahren Sie den Standort des jeweiligen DRK-Blutspendezentrums
  • Öffnungszeiten: Die Termine für die Spenden wechseln im Laufe des Jahres. Informationen über einzelne Termine finden Sie deshalb hier und unter der Rufnummer 0228/98310
  • Aufwandsentschädigung: nein

Haema Blutspendezentrum in Bonn

Das Haema Blutspendezentrum befindet sich mitten in der Bonner Innenstadt, in der Cassius-Bastei im zweiten Obergeschoss. Dort können sie neben der normalen Blutspende auch Plasma spenden. Eine Terminvereinbarung ist online möglich, dazu hat das Blutspendezentrum eine Internetseite aufgebaut, auf der Spender ihre Termine auch selbst stornieren können: haema.de/termine. Der Blutspendedienst informiert regelmäßig über Aktionen auf der Website, von denen Spender in Form von Gutscheinen oder Prämien profitieren können.

  • Adresse: Poststraße 19, 53111 Bonn
  • Spendenzeiten: Montag, Dienstag und Freitags von 11.30 bis 18.30 Uhr, Mittwoch und Donnerstag von 8.30 bis 15.30 Uhr
  • Informationen: Weitere Informationen finden Sie hier und unter der Rufnummer 0228/8509740
  • Aufwandsentschädigung: ja

Deutsches-Rotes-Kreuz-Blutspendezentrum Köln

Im DRK-Blutspendezentrum Köln können Sie direkt am Neumarkt Blut spenden. Vorab sollten Sie online einen Termin vereinbaren. Nach der Spende erwartet Spender ein Imbiss. Auf der Homepage des Blutspendezentrums bietet das DRK auch einen Online-Spende-Check an, mit dem man erfahren kann, ob man für eine Blutspende in Frage kommt.

  • Adresse: Neumarkt 25, 50667 Köln
  • Öffnungszeiten: Montags bis freitags, 12 bis 19 Uhr
  • Informationen: Nähere Informationen erhalten Sie unter der Spenden-Hotline 0800/1194911 und auf der Homepage des Blutspendezentrums
  • Aufwandsentschädigung: nein

Krankenhaus Merheim

Das Krankenhaus in Köln-Merheim bietet dreimal in der Woche ebenfalls einen Blutspendedienst an. Die Kliniken der Stadt Köln beantworten Fragen zur Blutspende unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/8907372. Das Krankenhaus empfiehlt, über die App Doctolib vorher einen Termin zu reservieren.

  • Adresse: Ostmerheimer Straße 200, 51109 Köln
  • Öffnungszeiten: Montags von 12 bis 18.30 Uhr, mittwochs von 13.30 bis 20 Uhr, freitags von 7 bis 11 Uhr
  • Informationen: Weitere Informationen finden Sie hier und unter der Rufnummer 0221/8907-3721
  • Aufwandsentschädigung: ja

Uniklinikum Köln

Das Uniklinikum Köln verfügt über eine eigene Blutspendezentrale und erhält pro Jahr rund 30.000 Vollblutspenden. Dort können Spender ebenso Thrombozyten und Eigenblut spenden.

  • Adresse: Kerpener Straße 62, 50937 Köln
  • Öffnungszeiten: Montags bis mittwochs von 12 bis 19 Uhr, donnerstags bis samstags von 7.30 bis 14 Uhr
  • Informationen: Weitere Informationen finden Sie hier und unter der Rufnummer 0221/4784805
  • Aufwandsentschädigung: ja

City-Blutspende in der Kölner Innenstadt

In den Räumlichkeiten der City-Blutspende, direkt gegenüber den WDR-Arkaden, können Sie ebenfalls Blut spenden.

  • Adresse: Breite Straße 2-4, 2. Etage, 50672 Köln
  • Öffnungszeiten: Montags und donnerstags von 12 bis 18.30 Uhr, dienstags von 13.30 bis 20 Uhr
  • Informationen: Weitere Informationen erhalten Sie unter der Rufnummer 0221/7166894
  • Aufwandsentschädigung: ja, bei der ersten Spende ein Gutschein und ab der zweiten dann einen festgelegten Geldbetrag

Fragen und Antworten zur Blutspende

Wer darf wie oft Blut spenden?

Wer mindestens 18 Jahre alt, gesund und mindestens 50 Kilogramm schwer ist, darf in Deutschland grundsätzlich Blut spenden. Erstspender dürfen höchstens 68 Jahre alt sein. Die Obergrenze von 75 Jahren wurde 2009 aufgehoben: Gibt der Arzt seine Einwilligung, sind auch ältere Spender willkommen. Experten der ARAG empfehlen, maximal alle drei Monate zur Blutspende zu gehen. Laut der Richtlinien für die sogenannte Hämotherapie dürfen Frauen in Deutschland viermal, Männer sechsmal pro Jahr Blut spenden. Während und sechs Monate nach einer Schwangerschaft sowie während der Stillzeit dürfen Frauen nicht spenden.

Was ist vor und nach der Blutspende zu beachten?

Am Tag der Blutspende sollte der Spender laut DRK viel trinken, um den Flüssigkeitshaushalt vorzubereiten. Also zum Beispiel Wasser und andere alkoholfreie Getränke. Mit leerem Magen Blut zu spenden, ist nicht ratsam. Empfohlen wird hingegen, nicht zu fettig zu essen, weil dies die Plasmaqualität beeinflussen kann. Aus demselben Grund sollten Raucher vier Stunden vor der Spende auf Zigaretten verzichten. Am Tag der Blutspende sollte auf sportliche Aktivitäten sowohl vorher als auch nachher verzichtet werden.

Auch nach der Blutspende sollte viel getrunken werden, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Zur Stärkung sollte etwas gegessen werden, außerdem sollte der Spender eine Ruhepause von mindestens zehn Minuten unter Aufsicht machen. Bevor der Spender wieder selbst Auto fährt, sollte er 30 Minuten verstreichen lassen. In die Sauna sollte man nach einer Blutspende nicht gehen. Zigaretten sind auch nach der Spende vier Stunden nicht zu empfehlen, da das Nikotin sich negativ auf den Kreislauf auswirken kann.

Was muss der Blutspender mitbringen?

Blutspender müssen sich ausweisen, benötigen also Pass oder Personalausweis. Erstspender erhalten rund vier Wochen nach der ersten Blutspende ihren Blutspendeausweis, den sie von da an stets zur Blutspende mitbringen sollten – das ist aber bei den meisten Blutspendezentren keine Pflicht.

Wie läuft die Blutspende ab und wie lange dauert sie?

Bei der Anmeldung werden zunächst die persönlichen Daten des Spenders aufgenommen, der sodann den medizinischen Fragebogen ausfüllen muss. Danach wird mittels eines Tropfens Blut der Hämoglobinwert bestimmt und bei Erstspendern die Blutgruppe ermittelt. Bei einer ärztlichen Untersuchung werden Blutdruck, Puls und Körpertemperatur gemessen. Die Blutspende selbst dauert dann etwa zehn Minuten. Es werden etwa 500 Milliliter Blut entnommen.

Gibt es Einschränkungen für Homosexuelle beim Blutspenden?

Der generelle Blutspende-Ausschluss für Männer, die mit Männern Sex haben, gilt seit Oktober 2017 nicht mehr. Danach galt die Regelung, dass homosexuelle Männer mindestens zwölf Monate keinen gleichgeschlechtlichen Verkehr gehabt haben durften, um Blut spenden zu können.

Seit Oktober 2021 wird sexuelles Risikoverhalten beim Blutspenden geschlechtsneutral eingeordnet. Die Bundesärztekammer aktualisierte im Einvernehmen mit dem Paul-Ehrlich-Institut die sogenannte Hämotherapie-Richtlinie. In dieser Richtlinie werden die Zulassungsvorgaben für die Blutspendedienste in Deutschland festgeschrieben. Darin heißt es nun, dass eine Zulassung zur Spende vier Monate nach Beendigung eines sexuellen Risikoverhaltens das Risiko für die Empfänger nicht erhöht.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach drängt die Bundesärztekammer aber zu erneuten Anpassungen. Mit dem geplanten Gesetzesentwurf soll die Kammer ihre Richtlinien ändern und homosexuelle Männer als Spender zulassen. Grund dafür sind mangelnde Blutkonserven in den Krankenhäusern. Mögliche Ausschlüsse beim Blutspenden sollen in einzelnen Fällen ermittelt werden.

Der Grund für das damalige Verbot, das 2015 vom Europäischen Gerichtshof als grundsätzlich rechtens erklärt wurde: Schwule Männer gelten als die statistisch gesehen am stärksten von HIV-Neuinfektionen betroffene Gruppe. Die Ansteckungsrate war einer Erhebung in Frankreich aus den Jahren 2003 und 2008 zufolge 200-mal höher als in der heterosexuellen Bevölkerung des Landes.

Darf man kein Blut spenden, wenn man tätowiert ist?

Diese Annahme ist falsch – auch wenn Fußballstar Cristiano Ronaldo vor ein paar Jahren erklärte, keine Tattoos zu tragen, weil er dann nicht Blut spenden dürfe. Tatsächlich muss aber nach Tätowierungen oder anderen kosmetischen Eingriffen, die die Haut oder Schleimhäute verletzen, eine Wartefrist von vier Monaten eingehalten werden. Zu solchen Eingriffen gehören neu gestochene Ohrlöcher, Piercings, transdermale, also unter der Haut liegende Implantate, Cutting, Branding oder Permanent Make-Up.

Gibt es weitere Gründe für eine Wartefrist?

Ja, nach einem Aufenthalt in Regionen, in denen die Risiken für Virusinfektionen relativ hoch sind, werden Blutspender ebenfalls vorübergehend vom Blutspenden zurückgestellt. Auch wer eine Erkältung hatte oder an Covid-19 erkrankt war, muss bis zu vier Wochen mit der nächsten Spende warten. Das gilt auch für Spender, die ein Antibiotikum nehmen mussten. Wer ganz sicher gehen möchte, dass er spendefähig ist, kann hier an dem Spende-Check des DRK teilnehmen.

(ga/dpa)
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