Kunstrasenplätze Härling verteidigt Lex Lessenich

BONN · Unverständnis haben Sportvereine nach Angaben der CDU darüber geäußert, dass der Sportausschuss die Prioritätenliste zu den Kunstrasenplätzen nicht genehmigt und dem SV Rot-Weiß Lessenich eine Sonderregelung eingeräumt hat. Willi Härling, Vorsitzender des Gremiums, verteidigte jetzt die Entscheidung.

Zu der Prioritätenliste erklärte der CDU-Politiker, es würden noch weitere Bedingungen aufgenommen, die von der Verwaltung bisher nicht berücksichtigt wurden: "Hier geht es genau um Aspekte wie zum Beispiel 'Sportvereine ohne Finanzkraft' und 'hohen Anteil von Jugendlichen'." Den Vorwurf zur "Lex Lessenich", das nun Vereine ohne Finanzkraft und ohne überdurchschnittlich gebildete und damit engagierte Eltern außen vor bleiben, weist Härling entschieden zurück.

Genau dies sei nicht der Fall. "Wir sind der Auffassung, dass Vereine, die nicht so viel Finanzmittel in die Hand nehmen wollen oder können, durch den vom FC Lessenich beantragten Sportplatzbau sogar einen Vorteil haben", glaubt der Sportausschussvorsitzende.

Die Ratsmehrheit hoffe nämlich, dass es für das Lessenicher Modell Nachahmer gibt, die zwar vorrücken, aber außerhalb der Prioritätenliste zum Zuge kommen und dadurch ihren Platz frei machen, so dass die Liste mit finanzschwächeren Vereinen schneller abgearbeitet werden könne.

Härling weist darauf hin, dass mit den Geldern im derzeitigen Haushalt nicht mehr als zwei Kunstrasenplätze im Jahr gebaut werden können. "Das bedeutet, dass wir den letzten Kunstrasenplatz in Bonn im Jahre 2030 oder noch viel später bauen würden." Die Sportplätze der großen Bezirkssportanlagen müssten wegen ihrer gesamtstädtischen Bedeutung für die Stadt eine besondere Wertigkeit haben.

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