Polizei-Einsatz am Stiftplatz Gruppierung "Westfront" in Aachen bekannt

BONN · Die Gruppierung "Westfront", die am Donnerstag vergangener Woche einen Polizeieinsatz am Stiftsplatz ausgelöst hat, ist der Aachener Polizei schon länger bekannt.

Die Truppe auffällig durchtrainierter junger Männer umfasst nach Angaben des dortigen Polizeipräsidiums 30 bis 40 Personen. Sie rekrutiere sich zum Teil aus früheren Mitgliedern einer Hooligan-Gruppe mit dem vielsagenden Namen "Westwall". Einige "Westwall"-Mitglieder seien in der Vergangenheit durch "Straftaten im Zusammenhang mit Fußballereignissen" aufgefallen, teilte der Aachener Staatsschutz auf GA-Anfrage mit.

In Bonn waren die Muskelmänner von "Westfront Aachen" abends in einheitlicher schwarz-roter Kleidung aufgetaucht. Die hiesige Polizei kontrollierte am Stiftsplatz die Ausweise der Personen und erteilte der Gruppe einen Platzverweis. Am nächsten Tag erklärte das Bonner Präsidium den Einsatz damit, keine "Rocker-Kriminalität" zu dulden und auch gegen ähnliche Gruppierungen konsequent vorzugehen.

Zwei Tage später fuhren die Hells Angels im Konvoi durch die Stadt. Am Montagabend marschierten dann mehr als 100 Mitglieder und Unterstützer der Bandidos zum Alten Rathaus. Die Kriminalpolizei prüft nun Zusammenhänge.

Warum die "Westfront" in Bonn war, ist unklar. Auch in Aachen war die Gruppe am 3. Oktober mit etwa 40 Mann in der dortigen Innenstadt unterwegs. "Wegen des martialisch erscheinenden Auftritts" erteilte die Polizei ebenfalls einen Platzverweis, dem die Männer Folge leisteten.

Bislang, so der Aachener Staatsschutz, seien keine Straftaten im Zusammenhang mit der "Westfront Aachen" bekannt geworden. Auch auf eine Kooperation mit den Bandidos, wie in Bonn vermutet, hat die Aachener Polizei bisher keine Hinweise. Unter den ausschließlich männlichen Mitgliedern stammen offenbar einige aus Einwandererfamilien. Auf seiner Homepage versichert der Club, unpolitisch zu sein. "Wir blicken voller Zuversicht in eine glorreiche Zukunft", heißt es dort.

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