Außenministertreffen in Bonn Wichtige Hinweise zum G20-Treffen im WCCB

Bonn · Kontrollen, Straßensperrungen, Verkehrsbeeinträchtigungen: Bonn bereitet sich für das große G20-Treffen im WCCB vor. Das müssen Sie wissen.

Die Bundesstadt wird nach längerer Pause wieder zur großen Bühne für Politiker aus aller Welt: Die Außenminister der G20-Staaten und ihre Delegationen tagen diesen Donnerstag und Freitag im World Conference Center Bonn (WCCB).

Die Vorbereitungen im Kongresssaal und die Sicherheitsvorkehrungen rund um das WCCB-Areal laufen auf Hochtouren. Die Stadt ist vorwiegend für die Betreuung der Journalisten zuständig, Oberbürgermeister Ashok Sridharan wird kein Grußwort zur Eröffnung sprechen.

Die Tagungsstätte

Allein 70 Mitarbeiter der Management GmbH des WCCB sind seit Tagen „bis zum Anschlag“ mit den Vorbereitungen zu Gange, berichtet BonnCC-Geschäftsführer Michael Kleine-Hartlage. Weil die vorhandenen Büros für die erwarteten rund 250 Delegierten nicht ausreichen, müssen zusätzlich die beiden Säle im Obergeschoss „Tokio“ und „Santiago de Chile“ in Büros umgewandelt werden. Der eigentliche Tagungssaal wird der Saal „Nairobi“ sein, der gleich gegenüber dem großen Konferenzsaal „New York“ liegt.

Wie eng die Umbauarbeiten getaktet sind, macht Kleine-Hartlage an folgendem Programmablauf für diese Woche deutlich. Noch am Wochenende spielte der Kabarettist Dieter Nuhr vor 3500 Zuschauern im Saal „New York“, in dem parallel zu den Umbauarbeiten für das G20-Treffen das Konzertzimmer für das Beethovenorchester aufgebaut wird, das am Freitagabend im WCCB gastieren wird. Darüber hinaus sind im ganzen Haus Beamte des Bundeskriminalamts unterwegs.

Die Verpflegung

Bei 250 Delegierten und 350 akkreditierten Journalisten aus den G20-Staaten spielt natürlich auch die Verpflegung eine wichtige Rolle. Während die Außenminister laut Auskunft des Auswärtigen Amtes mittags ein sogenanntes Arbeitsessen im Saal „Nairobi“ serviert bekommen und sie sich abends zu einem informellen Dinner in der Villa Hammerschmidt treffen werden, werden die übrigen Delegierten und die Journalisten vom WCCB-Caterer mit Essen und Trinken versorgt. „Wir haben rund 5,5 Tonnen Lebensmittel und 1.500 Kisten mit anti-alkoholischen Getränken in unseren Küchen und Speisekammern gelagert“, verriet Kleine-Hartlage. Was genau auf dem Menüzettel stehen wird, war nicht zu erfahren. „Dazu äußern wir uns nicht“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes auf GA-Nachfrage.

Die Unterkünfte

Das Gros der Delegierten wird im neben dem WCCB gelegenen Marriott-Hotel unterkommen. „Für uns ist das die große Generalprobe vor dem Klimagipfel im Herbst“, sagte Hotelmanager Sebastian Leifgen. Selbst für die routinierten Hotelangestellten ist das Treffen etwas Besonderes. Seit Wochen inspizieren Sicherheitskräfte das Haus. Die diplomatische Vorhut klärt Detailfragen, um es den Außenministern an nichts fehlen zu lassen. „Das geht über sichere Telefonleitungen, Faxanschlüsse und Speisewünsche“, verrät Leifgen. Die Speisekarte hat sein Haus behutsam erweitert. Für die orientalischen Gäste beispielsweise um ein Kichererbsengericht. Aber nicht jeden Wunsch wird man erfüllen können. Halal oder koscher zubereitetes Essen könne die Küche schon aus technischen Gründen nicht anbieten.

Unwägbarkeiten bleiben trotz guter Vorbereitung: Immer wieder kommt es zu Ummeldungen im Hotelbetrieb. Manche Delegationen melden Teilnehmer ab, andere melden zusätzliche Teilnehmer an. „Das macht die Organisation bis zuletzt spannend, auch weil wir nicht wissen, wo und wann die Delegierten essen oder trinken werden“, sagte Leifgen.

Die Sicherheitsvorkehrungen

Sicherheit ist natürlich auch außerhalb des WCCB ein großes Thema. So hat die Polizei das Areal in einem Radius von rund einem Kilometer abgesperrt. Protestler gegen die Politik der G-20-Staaten haben für Donnerstag zwischen 17 und 19 Uhr eine Demonstration für 500 Teilnehmer angemeldet. Nicht auszuschließen, dass unangekündigte Demos hinzukommen. Nach Informationen des GA sind fast 2000 Beamte aus ganz NRW im Einsatz. Der Polizei zufolge werden Sperrstellen an der Kreuzung Welckerstr./B 9 und Heusallee/B 9 eingerichtet. Ab diesen beiden Punkten ist eine Einfahrt nur für Anwohner sowie registrierte Fahrzeuge möglich. Die weiter gefasste Sicherheitszone liegt zwischen Zweiter Fährgasse, Südbrücke, Rheinufer und B 9. Der Rheinuferweg wird während der Konferenz gesperrt sein.

Wer in der Zone unterwegs ist, muss mit Kontrollen rechnen und sollte den Personalausweis dabei haben. Besucher des im Marriott-Hotel beheimateten GOP-Theaters sind informiert, dass kein Parkraum in unmittelbarer Nähe vorhanden ist. Das Parkhaus am WCCB ist Konferenzteilnehmern vorbehalten. Die Tiefgaragen zur Deutschen Welle und Deutschen Post sind befahrbar.

Auto- und Flugverkehr

Auch auf der Reuterstraße kann es immer wieder zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Zeitlich einschränken lassen sich diese Angaben laut Polizei nicht, weil die Delegationen tagsüber immer wieder zu Einzeltreffen aufbrechen. Besonders betroffen sind die Anfahrtswege von den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf. Am Freitag gehen die Sicherheitsbehörden davon aus, dass es nach dem Konferenzende am Nachmittag zwischen 14 und 17 Uhr auf der A 59 Richtung Flughafen zu Engpässen kommen kann. Walter Römer, Sprecher des Flughafens Köln/Bonn, rechnet aber angesichts von 16 zusätzlichen Fliegern durch das Politikertreffen nicht mit Beeinträchtigungen des normalen Flugbetriebs.

Das Bundesverkehrsministerium hat allerdings rund ums WCCB ein Flugbeschränkungsgebiet eingerichtet. Der Betrieb von Flugmodellen und unbemannten Luftfahrtsystemen ist zwischen Donnerstag, 17 Uhr, und Freitag, 22 Uhr, untersagt. Das Gebiet hat die Form eines Kreises mit einer Ausdehnung von 750 Metern und reicht vom Boden bis zu einer Höhe von rund 120 Metern.

Die Polizei hat ein Bürgertelefon unter Tel. 02 28/15 30 30 am Mittwoch in der Zeit von 8 Uhr bis 17 Uhr sowie am Donnerstag und Freitag in der Zeit von 7 Uhr bis 20 Uhr eingerichtet.

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