Feuerwehreinsatz in Bonn Gebäude am Sportpark Brüser Berg gerät in Brand

Bonn · In einem Rohbau auf dem Sportplatz Brüser Berg am Schießstandweg ist am Dienstagmittag ein Feuer ausgebrochen. Der Brandherd lag in einem Abstellraum. Verletzt wurde niemand.

 Die Feuerwehr löscht ein Brand in einem Rohbau auf Sportplatz Brüser Berg.

Die Feuerwehr löscht ein Brand in einem Rohbau auf Sportplatz Brüser Berg.

Foto: Feuerwehr

In die seit Jahren leerstehende Bauruine des Vereinsheims am Sportplatz Brüser Berg sind immer wieder Unbekannte eingedrungen und haben Dinge zerstört. Doch mit dem Brand am Dienstagnachmittag ist eine neue Qualität erreicht. Die Feuerwehr musste mit großem Besteck ausrücken.

Der Brand wurde um 12.31 Uhr gemeldet, und schon beim Eintreffen der Wehr war eine starke Rauchentwicklung aus dem Gebäude zu sehen, die man auch aus der näheren Umgebung erkennen konnte. Ein Trupp ging unter Atemschutz in das Vereinsheim und löschte mit einem Rohr den brennenden Unrat in einem Abstellraum, der sich vermutlich nicht selbst entzündet hatte.

Aus dem späteren Einsatzbericht geht hervor, dass zwei weitere Atemschutztrupps die oberen Stockwerke absuchten, wobei aber keine Personen entdeckt wurden. Abschließend kontrollierte die Feuerwehr noch den Brandraum mit der Wärmebildkamera und machte das Gebäude mit einem Überdrucklüfter rauchfrei.

Ingesamt 30 Feuerwehrleute im Einsatz

Der Einsatz, der um 12.30 Uhr gemeldet wurde, zog sich über vier Stunden hin, so dass erst gegen 16.45 Uhr ein Abrücken angeordnet werden konnte. Laut Bericht waren insgesamt 30 Feuerwehrleute von den Wachen Bonn und Beuel der Berufsfeuerwehr sowie der Löscheinheit Duisdorf der Freiwilligen Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Führungsdienstes im Einsatz.

Die leerstehende Immobilie wird gegen unbefugten Zutritt durch einen stabilen Stahlgitterzaun geschützt, den die Stadt Bonn als Sicherung aufstellen ließ. Dennoch wird er immer wieder überwunden, wie Ortskundige festgestellt haben. Von den ungebetenen Besuchen zeugten auch zerschlagene Scheiben, eingetretene Türen und mit Gewalt zerstörte Sanitäranlagen.

Der Vereinsheim-Rohbau gammelt seit der Pleite des 1. SF Brüser Berg vor drei Jahren vor sich hin. Weil auch der Insolvenzverwalter keine Lösung für den nicht nutzbaren Rohbau sah, gab er ihn im vorigen Jahr aus der Insolvenzmasse zurück an den Verein. Dieser ist inaktiv und nicht mehr liquide, aber eine Insolvenz ist infolge des auf 838 000 Euro taxierten vorhandenen Immobilien-„Vermögens“ auch nicht möglich.

Nach Gutachterangaben gibt es erhebliche bauliche Mängel. Würde man das Vereinsheim fertig bauen, kostet es nach städtischer Berechnung 900 000 Euro (inklusive drei Wohnungen) oder 575 000 Euro (reine Vereinsheim-Lösung). Ein Komplettabbruch wird auf 55 000 Euro beziffert. Weil die Immobilie mit Schulden und Hypotheken belastet ist, will die Stadt nicht einspringen und die Verbindlichkeiten des Vereins übernehmen. „Diese Lasten müssen weg, denn wir können nicht die Schulden bezahlen, die der Verein aufgenommen hat“, sagte Sportdezernent Martin Schumacher dem GA. Den Vorschlag des Clubs, das Gebäude zur Flüchtlingsunterkunft umzubauen, lehnt die Stadt ab, weil das Haus für sie „eine fremde Sache“ ist.

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