Dransdorfer Karnevalisten GDKG erobert mit närrischem Kreuzzug die Insel Kreta
DRANSDORF/POMBIA · Wer bis Aschermittwoch noch nicht genug Karneval gefeiert hat, der kann die Session zum Beispiel auf Kreta verlängern. Aber nur dann, wenn der orthodoxe Kalender es zulässt. 2012 war es mal wieder soweit: Auf Kreta wurde Karneval vom 25. bis 27. Februar gefeiert.
Jetzt sind sie zurück, und der nimmermüde Peter III. (Kühlwetter), Prinz in der bönnschen Karnevalshochburg Dransdorf, erzählt von dieser seltenen Chance: Er packte sein Ornat ein und fuhr mit 17 Mitgliedern seiner Karnevalsgesellschaft auf die griechische Insel.
Kamelle im Gepäck
Im Gepäck hatte er ausreichend Kamelle, und zu seiner Equipe zählten karnevalserprobte Mitstreiter: Leni Thelen, närrisches Urgestein aus Endenich, Uli Dahl, Sitzungspräsident der Wiesse Müüs und bönnscher Ex-Prinz, Manni Lohmer, stimmgewaltiger Karnevalsbarde "us em Vüürjebirch", und Wilfried Klein, GDKG-Vorsitzender und Dransdorfer Ex-Prinz. Letzterer ist Kreta-Fan und weiß seit Jahren um die närrischen Aktivitäten in Pombia.
"Darauf haben wir lange gewartet. Und jetzt, im Jahr unseres 40-jährigen KG-Bestehens, passte alles. Wir waren acht Tage auf Kreta, haben Karneval auf eine ganze Art gefeiert und sind mit tollen Erinnerungen zurückgekehrt", zog Klein gestern Bilanz.
Mit offenen Armen empfangen
Besonders die Herzlichkeit und Feierfreudigkeit der Kreter hat es den Dransdorfern angetan. "Wir wurden überall mit offenen Armen empfangen. Unser Prinz war für die Einheimischen wie ein Star", sagte Uli Dahl. Tollitäten, Kamelle und Dicke-Backen-Musik kennen die Inselbewohner nicht. Dafür wird dort "Karneval mit Herz" gefeiert: mit Umzug, mit Karnevalswagen, mit Tanz - natürlich Sirtaki. Peter III. erwies sich in Pombia als Talent, lernte den griechischen Nationaltanz schnell und reihte sich bei den Einheimischen ein. Raki, der berühmte kretische Tresterschnaps, wurde ihm als Belohnung gereicht. "Es haben sich viele Freundschaften entwickelt, die wir weiter pflegen wollen", erklärte Klein.
So haben zum Beispiel zwei Bewohner Pombias Aufnahmeanträge in die GDKG unterschieben, wodurch deren Mitgliederzahl auf 722 anstieg. "Wir planen, eine Außenstelle auf Kreta einzurichten, dadurch können wir die Kontakte intensivieren", sagte Peter III., der auch Vize-Vorsitzender des Vereins ist. Mit Außenstellen haben die Dransdorfer bislang gute Erfahrungen gemacht: Sie unterhalten je eine in Berlin und Hamburg.
"Et wor herrlich. Minsche övver Minsche woren op d'r Stroß un fierte Fastelovend", schwärmte Leni Thelen in bester bönnscher Mundart beim Abschlusstreffen in der Vereinskneipe "Lambertusstube" in Dransdorf. Die Lieblichkeit von Prinz Peter III. konnte leider nicht mitfahren. Bettina I. (Kaschke) musste aus beruflichen Gründen zu Hause bleiben.
