Einblicke in Nachbars Garten Gärten in Bonn und Region öffnen zur Offenen Gartenpforte

Bonn · Hobbygärtner aus Bonn und der Region öffnen ihre Pforten. Bei der Aktion Offene Gartenpforte gewähren Nachbarn sonst verborgene Einblicke.

 Zu Gast im Garten von Lindl Egner (3.v.l.) sind Carsten Lampe (l.) Petra Luhmer und Dieter Fuchs vom Amt für Stadtgrün.

Zu Gast im Garten von Lindl Egner (3.v.l.) sind Carsten Lampe (l.) Petra Luhmer und Dieter Fuchs vom Amt für Stadtgrün.

Foto: Horst Müller

Ein kleiner Wasserfall plätschert über eine Mauer aus Natursteinen, im prächtig blühenden Kirschbaum sitzen Amseln und zwitschern lauthals, Gwendy, die Britisch-Kurzhaar-Katze, döst in der Sonne. Der Garten von Lindl Egner ist ein wahres Paradies – für Mensch und Tier. „Einen Lieblingsplatz habe ich eigentlich nicht“, überlegt die Röttgenerin. „Mal sitze ich hinten auf der Steinbank, mal lege ich mich unter den Baum und betrachte die Obstblüten. Jede Stelle hat ihren Reiz. Je nach Jahres- und Tageszeit“, erklärt sie.

Der WDR hat ihren Garten einmal als „Schlossgärtchen“ bezeichnet. „Nein“, wehrt Lindl Egner ab. „Für mich ist das ein Bauerngarten. Man könnte ihn höchstens als bäuerlichen Schlossgarten bezeichnen“, lacht sie. Mehr als 15 Stunden pro Woche werkelt sie in ihrem 350 Quadratmeter großen Paradies hinter dem Haus.

Damit sich auch andere Naturliebhaber und Pflanzenfreunde an diesem Idyll aus Buchsbäumen, Rosen, Stauden, Skulpturen und Steinhügeln erfreuen können, heißt Familie Egner Besucher am ersten Wochenende im Mai im Rahmen der Aktion „Offene Gartenpforte“ willkommen. „Hier darf vieles wild und natürlich wachsen. Die verschiedenen Beete sind nicht ordentlich angelegt. Ich glaube, das ist der besondere Charme“, betrachtet sie ihr Grundstück.

Für Lindl Egner ist der Garten zudem ein Ort, an dem sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen kann. Denn die passionierte Hobbygärtnerin ist gleichzeitig Malerin und hat sich in einem kleinen Holzhaus ein Atelier eingerichtet. Gestern besuchte Dieter Fuchs, Leiter des Amtes für Stadtgrün, gemeinsam mit den Kollegen Petra Luhmer und Carsten Lampe den kleinen Park der Egners.

„Private Gärten sind Rückzugsorte und bilden zusammen mit den öffentlichen Parkanlagen die grünen Lungen unserer Städte. Es ist spannend und inspirierend, einen Einblick in diese kleinen Oasen zu erhalten, die sonst für Besucher verschlossen sind“, betonte Fuchs. Bereits zum vierten Mal öffnet das Röttgener Paar seine Gartentür. „Ich denke, dass am Maiwochenende mindestens 50 Besucher kommen werden“, sagt die Hobbygärtnerin. „Ich habe in der Vergangenheit dabei immer sehr nette Menschen kennengelernt, mit denen ich prima über unser gemeinsames Hobby sprechen konnte.“

An jeweils einem Wochenende im Mai, Juni, Juli und September (Termine siehe Infobox) laden insgesamt 153 Gartenbesitzer aus dem südlichen Rheinland bei der zwölften Ausgabe der „Offenen Gartenpforte“ in ihre privaten Grünoasen ein. Mit dabei sind 31 Bonner, 42 Hobbygärtner aus dem Rhein-Sieg-Kreis, 14 aus Köln und 66 aus der weiteren Umgegend.

Das Bonner Amt für Stadtgrün übernimmt seit 2006 die Koordination für das südliche Rheinland. Zum Einzugsgebiet zählen neben Bonn, Köln, Leverkusen, der Rhein-Sieg-Kreis, Aachen, Euskirchen, der Landkreis Düren, der Kreis Ahrweiler, der Rhein-Erft-Kreis, der Oberbergische Kreis, der Rheinisch-Bergische-Kreis, Altenkirchen/Westerwald/Westerwaldkreis sowie der Kreis Neuwied. Für das nördliche Rheinland ist die Stiftung Schloss Dyck federführend zuständig.

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