TransFair Fairtrade-Siegel Friedrich-Ebert-Gymnasium Bonn ist eine Fairtrade-Schule

Bonn · Für das Engagement für weltweit fairen Handel wird das Friedrich-Ebert-Gymnasium mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Für die Schüler der Fairtrade-AG ist das aber erst der Anfang.

Was ist eigentlich Fairtrade? „Lebensmittel, die teuer sind und sich nicht jeder leisten kann“, lautete eine Definition, die Schulleiter Frank Langner zitierte. Er hatte sie als Reaktion auf die Bemühungen des Friedrich-Ebert-Gymnasiums (FEG), offizielle Fairtrade-Schule zu werden, gehört. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. „Unsere Geiz-ist-geil-Mentalität hat Auswirkungen auf die Lebensbedingungen anderer Menschen“, ergänzte Bonns Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller.

Das Gymnasium hat es jedenfalls geschafft, darf seit Dienstag das Fairtrade-Siegel des Vereins TransFair tragen. In einer Auszeichnungsfeier nahmen Schüler der Fairtrade-AG des FEG die Ehrung entgegen. Fünf Kriterien müssen Schulen erfüllen, um den Titel Fairtrade School tragen zu dürfen. Neben der Gründung eines Fairtrade-Teams und der Bereitschaftserklärung des Schulleiters, müssen fair gehandelte Produkte an der Schule verkauft und Fairtrade im Unterricht behandelt werden.

Auch die Durchführung nachhaltiger Projekte ist gefordert. Die AG, die sich den Namen „FairÄnderung“ gab, organisierte unter anderem einen Kleidertausch oder klärte über Alternativen zu den Lebensmittelgiganten auf. Beeindruckend, fand die Vertreterin von TransFair in ihrer Rede, sei die Einbindung in den Deutschunterricht gewesen, wo Meinungen zu fairem Handeln argumentativ dargelegt wurden.

Susann Schlömilch und Laura Biskupek leiteten die Fairtrade-AG und bereiteten somit den Weg zur Auszeichnung. Angefangen hatte das Ganze mit dem persönlichen Interesse Schlömilchs. Sie dachte über den Konsum in Industrieländern nach, der negative Folgen für die dritte Welt hat. „Das ist so ein Punkt, da ist es wichtig, das Bewusstsein zu schärfen“, sagt die Lehrerin über fairen Handel.

In der Verleihungsfeier wurde eins deutlich: Das Siegel ist erst der Anfang. So wies Aileen Böckmann von TransFair in ihrer Rede darauf hin, dass eine Rezertifizierung nur durch weitere nachhaltige Arbeit möglich sei. Der Wille dazu ist da, weitere Kleidertausch-Aktionen sind nur ein Teil der angestrebten Zukunftsprojekte. Ein Rollenspiel, dass die Veranstaltungsteile verband und im Jahr 2070 spielte, fasste den Wunsch der AG zusammen: Fairtrade-Projekte sind dann gar nicht mehr nötig, denn der faire Handel ist auf der Welt eh schon selbstverständlich geworden.

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