Ambassador Club schützt Pflanzen Freiwillige pflegen den Duft- und Tastgarten für Blinde in der Rheinaue

BONN · Der Duft- und Tastgarten in der Rheinaue erblüht wieder. Damit das auch so bleibt, verhindern Freiwillige vom Ambassador Club, Diebstahl und Vandalismus.

Blindengarten würde neu bepflanzt - Manuela Landsberg freut sich über die Astern.

Blindengarten würde neu bepflanzt - Manuela Landsberg freut sich über die Astern.

Foto: Barbara Frommann

Aufs Gießen können sie in der nächsten Zeit wohl erst einmal verzichten: Die Gärtner des Amtes für Stadtgrün haben die Hochbeete des Duft- und Tastgartens in der Rheinaue neu konzipiert und gemeinsam mit den Mitgliedern des Ambassador Clubs Bonn neu bepflanzt. Das Ergebnis stellten Stadt, Club und der Bonner Blinden- und Sehbehindertenverein bei strömendem Regen vor.

Der Auftakt für die Zusammenarbeit liegt schon ein bisschen zurück: In einer gemeinsamen Aktion hatten Stadt und Club im Frühjahr 2016 insgesamt 800 neue Gewürzpflanzen, Kräuter und Stauden gepflanzt. Zuvor hatten die städtischen Gärtner bereits die alten Pflanzenreste und Schilder entfernt sowie den Boden ausgetauscht. Dank regelmäßiger Regenfälle und trotz des späten Frostes in diesem Frühjahr sind die Pflanzen inzwischen bestens angewachsen: 33 verschiedene Pflanzenarten – von Rosmarin über Sternmoos und Zitronen-Melisse bis zu Duftrosen – regen jetzt zum Fühlen, Schmecken, Riechen und Tasten an.

Erlebnisgarten für Sehbehinderte

„Solche Gärten sind immer seltener geworden und um so mehr freue ich mich, dass wir hier in Bonn einen der wenigen vor Ort haben“, sagte Manuela Landsberg. Das Vorstandsmitglied des Blinden- und Sehbehindertenvereins machte im Anschluss direkt einen kleinen Rundgang. Die Mitglieder des Ambassador Clubs wollen regelmäßig aufpassen, um Beschädigungen und Pflanzendiebstahl zu erschweren: „Es bleibt nur zu hoffen, dass weder Vandalismus noch Diebstahl diesen schönen Erlebnisgarten für Sehbehinderte zerstören“, so Präsident Nils Görke.

Der rund 2000 Quadratmeter große Blindengarten wurde 1983, vier Jahre nach der Bonner Rheinaue, eröffnet. Herzstück der Anlage sind die zwei jeweils 80 Quadratmeter großen Hochbeete. Damit Sehbehinderte den Garten wieder voll und ganz nutzen können, waren zuletzt noch die Schilder mit den Pflanzennamen in herkömmlicher und Brailleschrift erneuert worden.

Eine weitere Attraktion ist der bronzene Blindenbrunnen, der einen Elefanten zeigt, dessen unterschiedliche Körperteile jeweils von blinden Personen ertastet werden. Er hat mit Karin Becker eine Patin, die sich nicht nur an den Kosten für Wasser- und Stromverbrauch beteiligt, sondern ebenfalls hin und wieder nach dem Rechten sieht.

Der Blindengarten befindet sich im nordwestlichen Teil des Rheinauenparks zwischen dem Japanischen Garten und dem Bootsverleih.

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