Graurheindorf Frauen lagen wochenlang tot im Haus

BONN · Nach dem Tod von zwei Frauen in Graurheindorf versuchen die Bonner Staatsanwaltschaft und die Gerichtsmedizin zu klären, wie die beiden gestorben sind.

Bereits am 12. Juni waren Mutter und Tochter tot in einem Haus gefunden worden. "Da wir die Todesumstände vor Ort nicht eindeutig klären konnten, haben wir ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet", erklärt der zuständige Oberstaatsanwalt Robin Faßbender dem GA.

Nachbarn hatten die Polizei am 12. Juni alarmiert, da sie seit Tagen weder die 55-jährige Tochter noch ihre 96 Jahre alte, demenzkranke Mutter gesehen hatten. Zudem war der Briefkasten offenbar längere Zeit nicht mehr geleert worden.

Doch weder auf mehrfaches Klingeln noch auf das Klopfen gegen die Fensterscheiben im Erdgeschoss des Hauses reagierten die Bewohnerinnen.

Als dann die von den besorgten Nachbarn alarmierte Polizei die Tür öffnete, schlug den Beamten ein schwer erträglicher Geruch entgegen. Die Polizisten fanden während der Durchsuchung die Tochter tot im Badezimmer, ihre Mutter war offenbar in ihrem Bett gestorben. Beide waren vermutlich schon seit längerer Zeit nicht mehr am Leben.

"Genaue Angaben zu den Todesumständen können wir erst nach Abschluss aller Obduktionsuntersuchungen machen", erklärte Faßbender auf Anfrage. Noch würden nicht alle Ergebnisse vorliegen.

Allerdings: "Bisher haben wir keine Hinweise auf ein Fremdverschulden." In etwa zwei Wochen werde die Staatsanwaltschaft das Verfahren abschließen können. Mittlerweile sind Mutter und Tochter beerdigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort