Fall vor dem Bonner Landgericht Tatverdächtige sollen 51-Jährige gefesselt und ausgeraubt haben

Bonn · Die Staatsanwaltschaft Bonn klagt zwei Männer aus Rumänien wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung an. Sie sollen eine 51-jährige Wachtbergerin brutal überfallen haben.

Mitten in der Nacht erlebte eine 51-jährige Frau in ihrem eigenen Haus in Wachtberg am 12. Juni 2016 einen Alptraum, der ihr Leben zerstörte: Drei Männer überfielen sie, fesselten und bedrohten sie mit einem Messer und raubten sie aus. Nun hat die Staatsanwaltschaft zwei Rumänen als zwei der Täter angeklagt.

Die 28 und 20 Jahre alten Männer müssen sich im August wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung in Tateinheit mit besonders schwerem Raub vor dem Bonner Landgericht verantworten, wie dessen Sprecher Bastian Sczech am Dienstag mitteilte. Beide Angeklagte wurden nach der Tat mit internationalem Haftbefehl gesucht, nach Monaten in ihrer Heimat gefasst und nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem sitzen sie hier in U-Haft. Nach dem dritten Täter wird noch gefahndet.

Den Ermittlungen zufolge stiegen die drei Täter, die alle keinen Wohnsitz in Deutschland haben, in jener Nacht durch das geöffnete Schlafzimmerfenster in das Haus der 51-Jährigen ein und fielen sofort über die Frau, die noch nicht zu Bett gegangen war, her.

Einer hielt sie von hinten fest, ein anderer packte ihre Hände, der dritte zog ihr die Schnürsenkel von den Turnschuhen und fesselte sie damit. Sie hielten ihr ein Messer vor, einer machte ihr mehrfach mit Handbewegungen klar, dass man ihr die Kehle durchschneiden werde, wenn sie nicht gehorche. Sie zwangen ihr Opfer, die EC-Karte mitsamt Geheimnummer herauszurücken und nahmen anschließend alles mit, was für sie von Wert war: Geldbörse, Schmuck, zwei Handys und zwei Flaschen Wein.

Wie ein Hund auf dem Boden

Bevor sie verschwanden, verschnürten sie ihr Opfer regelrecht: Sie banden ihr die gefesselten Hände an ihrem rechten Bein fest und forderten sie auf, sich wie ein Hund auf den Boden zu legen. Dann banden sie ihr auch noch einen Schal um Mund und Nase, so dass sie kaum noch Luft bekam, und drohten ihr erneut mit vorgehaltenem Messer: Zwei von ihnen würden vor dem Haus warten, und wenn die Geheimnummer falsch sei, werde man sie umbringen. Die 51-Jährige schaffte es schließlich, sich zu befreien und die Polizei zu rufen. Dann brach sie zusammen. Sie war so schwer geschädigt, dass sie ins Koma versetzt werden musste. Ihre Lunge ist dauerhaft geschädigt, arbeiten kann sie nicht mehr.

Die Täter wurden unter anderem gefasst, weil die Handys des Opfers genutzt wurden. Auch das Foto aus der Überwachungskamera am Bankautomaten, an dem der 28-Jährige 370 Euro abhob, entspricht laut Anklage dessen Erscheinungsbild. Und: Auch DNA-Spuren weisen laut Anklage auf ihn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort