Amtsübergabe in Bonn Frank Kreft neuer Chef im Personalrat der Polizei Bonn

Bonn · Frank Kreft ist neuer Chef des Personalrats der Bonner Polizei. In einer Feierstunde übernahm der 54-Jährige die Geschäfte seines Vorgängers Peter Sebastian (61), der das Amt seit 2006 innehatte.

 Der neuer Personalratschef Frank Kreft (rechts) und sein Vorgänger Peter Sebastian.

Der neuer Personalratschef Frank Kreft (rechts) und sein Vorgänger Peter Sebastian.

Foto: Nicolas Ottersbach

Als künftige Herausforderungen für die Polizei nannten beide die Überalterung im Präsidium, die Ausrüstung der Polizisten und neue Schichtsysteme. Michael Mertens, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sprach sich zudem für eine Modernisierung des Polizeigesetzes aus.

Frank Kreft war in seiner Laufbahn auf vielen Dienststellen in Bonn tätig. Vom Streifendienst in Bad Godesberg über Sachbearbeiterposten in Kriminalkommissariaten bis hin zum Dienstgruppenleiter der Leitstelle und einem Dozentenposten. „Jetzt musst Du dich daran gewöhnen, dass Du alleine da stehst und von vielen Seiten an dir gezerrt wird“, sagte Sebastian.

Er sprach aus Erfahrung: In seine Amtszeit fiel unter anderem der Umzug in das neue Polizeipräsidium in Ramersdorf sowie die „Mängelbehebung“ in vielen Dienstgebäuden. Kreft nahm diesen Punkt auf: „Ich werde immer die Interessen meiner Kollegen vertreten“, versprach er und blickte dabei auch in die Richtung von Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa, die zum Amtswechsel gekommen war. „Meine Zusammenarbeit mit der Leitung soll vertrauensvoll sein, aber notfalls werde ich auch bocken wie ein Esel“, sagte Kreft.

Übergangszeit bis Januar

Sebastian wird Kreft noch bis Januar als Mitglied der Geschäftsführung unterstützen. Deshalb sprachen beide Themen an, die den Personalrat derzeit bewegen. „In den nächsten Jahren werden rund 40 Prozent der Kripobeamten in Pension gehen“, sagte Sebastian. Dementsprechend fordernd sei es, deren Wissen an die jüngeren Kollegen weiterzugeben.

Geänderte Schichtmodelle würden laut Kreft zudem mehr Personal erfordern. Grund seien neue EU-Richtlinien, die gewisse Arbeits- und Pausenzeiten vorsähen. Beide sprachen die persönliche Schutzausrüstung der Polizisten und die Bedrohung durch Anschläge an. „Wir müssen darauf gefasst sein, dass Attentäter uns mit schweren Kriegswaffen gegenüberstehen“, sagte Sebastian. Wie man solchen Lagen begegnen könne, müsse diskutiert werden.

Mertens forderte, dass die Modernisierung des Polizeigesetzes in NRW von den Polizisten „kritisch begleitet“ werden müsse. „Wir müssen die Digitalisierung auch nutzen können.“ Das bedeute etwa, nicht nur das Festnetztelefon von potenziellen Straftätern zu überwachen, sondern auch Kommunikationsmittel wie Whatsapp. Zudem solle die Einschreitschwelle der Beamten bei „konkreten Gefahren“ herabgesetzt werden.

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