Wetterstatistik Februar in Bonn war zu kalt und zu trocken

Bonn · Die Sonne schien in Bonn im Februar im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt 61 Stunden länger als sonst. Der Winter war insgesamt etwas wärmer als im Vorjahr.

 Der 28. Februar war der kälteste Tag des Winters. Die Schwimmvögel auf dem Rheinauensee konnten auf Eisschollen landen.

Der 28. Februar war der kälteste Tag des Winters. Die Schwimmvögel auf dem Rheinauensee konnten auf Eisschollen landen.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Februar war in Bonn viel zu trocken und zu kalt. Die Sonne übertraf in den 28 Tagen ihr Monatssoll um 61 Stunden, dafür war der Monat im langjährigen Vergleich um 2,6 Grad zu kalt. Überdies fehlten 32 Liter Regen je Quadratmeter. Das geht aus den Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und der Wetterhistorie hervor.

Temperatur: Der Februar 2018 wies eine Durchschnittstemperatur von 0,9 Grad auf und war damit um 2,6 Grad zu kalt. Damit belegt er Platz 101 in der Bonner Wetterhistorie seit 1895 und reiht sich zusammen mit dem Februar 1983 und 2003 zwischen 2005 (0,8 Grad) und 1955 (1,0 Grad) ein.

Den bisher mildesten Februar gab es in Bonn im Jahre 1990 mit 8,2 Grad, 1956 wurde der kälteste Februar mit einer Durchschnittstemperatur von minus 7,4 Grad gemessen. In der letzten Monatsdekade brach der Winter mit aller Härte ein: Hier wurden auch die beiden einzigen Eistage (durchweg unter null Grad) registriert. Daneben bescherte der Februar 22 Frosttage (mindestens einmal unter null Grad), sieben mehr als in den beiden übrigen Wintermonaten zusammen.

Am 16. Februar wurde mit 8,6 Grad die höchste Temperatur gemessen; am letzten Wintertag (28. Februar) dagegen mit minus 8,6 Grad die niedrigste Monats- und Jahrestemperatur gemessen. Noch eine Besonderheit bot der Februar: Er war um 5,9 Grad kälter als der Januar. Noch größere Unterschiede gab es in den Jahren 1986 (minus 6,5 Grad) und 1956 (minus 9,9 Grad).

Sonne: Die relativ stabilen Hochdruckgebiete über Russland hielten die regenreichen Westwinde fern, und die Sonne konnte mit 141 Stunden fast dreimal länger scheinen als in den beiden übrigen Wintermonaten zusammen. Damit belegte der Februar den dritten Platz in den vergangenen 50 Jahren. Nur in den Jahren 2003 (156 Stunden) und 1975 (155 Stunden) schien die Sonne länger.

Niederschlag: Hinsichtlich der Niederschläge verfehlte der Februar sein Monatssoll recht deutlich: nur 19 Liter Regen und Schnee kamen an zehn Tagen vom Himmel. 32 Liter fehlten zum Monatssoll. Damit gehörte der Februar 2018 zu den 30 trockensten Monaten der letzten 170 Jahre.

Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im Februar nicht auf. Die größte Bö konnte am 11. Februar mit 36 km/h gemessen werden.

Vergleich mit 2017:Der Februar 2017 war um 5,5 Grad wärmer. Die Minimaltemperatur blieb 2017 mit minus 0,1 Grad deutlich darüber, ebenso wie die Maximaltemperatur mit 15,5 Grad. 2017 gab es zwei Frosttage. Die Sonne schien mit 76 Sunden auch kürzer, dafür fielen 29 Liter Niederschläge mehr.

Winter 2017/2018:Der vergangene Winter (1. Dezember bis 28. Februar) hatte eine Durchschnittstemperatur von 4,4 Grad, 0,5 Grad mehr als der Winter davor. Das bedeutet Platz 23 in den vergangenen 124 Jahren. Die höchste Wintertemperatur wurde mit 14,8 Grad an Silvester gemessen, während am 28. Februar mit minus 8,6 Grad die tiefste Temperatur registriert wurde. Der Winter bescherte den Bonnern zwei (Vorjahr drei) Eistage sowie 25 Frosttage (29). Der Winter war mit 186 Sonnenstunden durchschnittlich sonnig, die Sonne schien 13 Stunden mehr als im Durchschnitt. Es regnete 177 Liter pro Quadratmeter, das sind 104 Prozent des langjährigen Mittels. An 55 Tagen fielen Niederschläge, teilweise auch als Schnee.

Klaus Kosack war jahrzehntelang Chefstatistiker der Stadt Bonn.

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