Gruseliger Vorgeschmack auf Halloween FearCon lockte gruselige Gestalten ins Bonner Maritim

Bonn · Die erste FearCon im Bonner Maritim Hotel war am Wochenende gut besucht und fand großen Anklang bei Horrorfans. Die Horror-Convention ging am Sonntagnachmittag zu Ende.

Ein Zombie schlurfte vorbei, eine Vampirin und zwei Nonnen suchten gemeinsam nach wehrlosen Opfern, einige Schritt entfernt verteilte ein freundlicher Pennywise-Clown aus Steven Kings „Es“ rote Luftballons – und mittendrin stand Silke Krämer und beobachtete das Treiben im Maritim gelassen. Horror sei nicht ihr Genre, gestand die stellvertretende Hoteldirektorin, aber sie könne das Geschehen trotzdem genießen. Als die Anfrage des FedCon-Messebetreibers für die „FearCon“ kam, habe die Hausleitung gleich zugesagt. „Da hatten wir überhaupt keine Fragezeichen“, so Krämer.

„Es ist etwas anderes, wenn man eine Convention im Haus hat, als das normale Tagungsgeschäft“, meinte Krämer. Die anderen Hotelgäste fänden das auch spannend, negative Reaktionen habe sie noch nicht gehört. Sie sei von älteren Herrschaften angesprochen worden. „Die fanden es beeindruckend, wie die Con-Besucher geschminkt und verkleidet sind.“ Obwohl einige von ihnen wirklich schauerlich aussahen, schließlich handelte es sich um eine Horror-Convention.

Auch Rosemarie, Diana, Jenny und Yvonne hatten sich kostümiert. Alle kennen die Conventions im Maritim. „Ich bin seit der ersten RingCon 2002 dabei“, sagte Rosemarie. Die Betreuungsassistentin für Demenzkranke hatte sich als Zombie im zerschlissenen Spitzenkleid verkleidet, wirkte aber auf die wenigen Kinder, die auf der Con herumliefen, wie die Disney-Eisprinzessin. „Die wollten Fotos mit der Zombie-Elsa machen“, sagte sie amüsiert. „Wir haben uns richtig auf die FearCon gefreut“, sagte sie.

„Endlich ist es mal das richtige Genre“, sagte Jenny, die mit Diana aus Köln-Porz gekommen war. Beide liefen als Horror-Nonnen aus dem Film „Conjuring 2“ herum, Jenny hatte aber auch noch ein Zombie-Outfit aus „The Walking Dead“ dabei. Sie hatten auch schon eine Idee für eine weitere Messe: „Eine Harry-Potter-Con wäre auch schön“, so Rosemarie.

Zum Programm gehörten Panels und Autogrammstunden von Serien- und Filmstars. Man konnte sich auch zum Zombie schminken oder den Körper bemalen lassen, es gab Vorträge und Workshops zum Thema und es wurden viele Genrefilme gezeigt, was bei den anderen Cons nicht in dem Maße der Fall ist. Am Freitagabend feierten die Teilnehmer einen „Vampirball“ mit viel Gothicmusik.

Auch die „Frightguys“ stellten sich vor, ein Hobbyprojekt, bei dem viele Genrefans, Künstler und Cosplayer, mitwirken. Sie treten bei Veranstaltungen auf - man könne sie sogar für Hochzeiten buchen, erklärte Miriam, die als gruselige Vogelscheuche herumlief. Wirklich kommerziell sei die Gruppe nicht. „Wir machen das nicht, weil wir davon leben wollen, sondern um Spaß zu haben und die Menschen zu unterhalten.“

Am Sonntagabend endete die FearCon, mit deren Verlauf Sprecherin Barbara Rubel zufrieden war. Auch wenn natürlich nicht so viel Betrieb herrschte wie auf den etablierten Veranstaltungen - es war eben das erste Mal. „Wir haben eine ganze Menge neuer Leute hier gesehen“, sagte sie. Die würden von den Alteingesessenen Con-Gängern integriert. Ob die Con auch 2018 wieder starten wird, stand am Nachmittag noch nicht fest.

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