Erschossene Bonnerin Familie von Ahlem D. wieder in Bonn

BONN/KASSINE · Am Wochenende sind viele Angehörige der in Kassine getöteten Frauen Ahlem und Onus D. in Bonn angekommen. Darunter auch die 23-jährige Jasmin, die durch die Schüsse auf das Auto am Arm verletzt wurde.

Ahlems Schwester Sondes und ihr Vater sind als einzige in Kassine geblieben, um von dort aus "für die Aufklärung des Unglücks zu sorgen", wie es von Jasmins Mutter Arbia Dalhoumi heißt.

Sie erzählte, dass die drei jungen Frauen, die ebenfalls im Fahrzeug saßen, unter schweren psychischen Traumata litten. "Wir waren am Samstag im Beueler Krankenhaus, Jasmin geht es sehr schlecht", sagte sie. Nach weiteren Untersuchungen soll Jasmin diese Woche im Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz operiert werden, da sich Splitter in ihrem Arm befinden.

Die Ausreise aus Tunesien sei schwierig gewesen: Es dauerte mehrere Tage, bis die Familie einen Flug bekam. Deshalb kehrten sie in zwei Gruppen heim.

"Es musste schnell gehen, weil wir ständig Morddrohungen am Telefon bekamen", sagt Arbia Dalhoumi. Vom tunesischen Präsidenten, der die Familien empfing, ist sie enttäuscht. Er habe medizinische und psychische Hilfe zugesagt, passiert sei nichts. Er habe auch keine offizielle Stellungnahme abgegeben.

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