Vor Start des neuen GA-Newsportals Faire Debattenkultur im Internet braucht klare Regeln

Bonn · Nicht erst seit der Flüchtlingssituation und den Übergriffen in Köln an Silvester flammt unter vielen Artikeln oder Facebook-Posts der Nachrichtenportale bei gewissen Reizthemen immer wieder eine Debatte neu auf, in der sich Menschen teilweise reflexhaft unversöhnlich und feindselig gegenüber anderen Positionen äußern. Die Debattenkultur im Internet ist vergiftet.

Von Pauschalurteilen und Beleidigungen über den Vorwurf der Lügenpresse bis zu Volksverhetzung ist alles dabei. Das Resultat: Eine ausgewogene, faire Debatte ist selten möglich, weil Einzelne gleich zum verbalen Rundumschlag ausholen. Manche Nachrichtenseiten haben deswegen bei speziellen Themen die Kommentarfunktion gleich ganz abgestellt.

Auch der General-Anzeiger ist gerade bei Facebook des Öfteren mit Situationen konfrontiert, in denen Diskussionen aus dem Ruder laufen und moderiert werden müssen. In Einzelfällen heißt das auch, dass Nutzerkommentare gelöscht werden, weil Rassismus oder Volksverhetzung nicht mehr von dem Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt sind.

Kommunikation im Internet ist komplex. Die "Sozialen Medien" sind ein relativ neues Phänomen, dessen Regeln erst etabliert und der Umgang mit eben diesen zum Konsens werden muss. Auch die enorm gestiegene Teilhabe aller am Straßenverkehr hat in der Nachkriegszeit dazu geführt, dass Regeln etabliert werden mussten. Ein paar Abweichler verträgt das System, aber eben nicht andauernd und flächendeckend. Ähnlich verhält ist es mit der Debatte im Internet. Um transparent zu machen, wie sich der General-Anzeiger die Kommunikationskultur auf seinen Portalen vorstellt, hat er einen Leitfaden aufgestellt, die sogenannte Netiquette.

Regeln für faire und sachliche Kommunikation

Den GA-Redakteuren ist sehr daran gelegen, mit seinen Lesern in Dialog zu treten, deren Meinung, Lob oder Kritik zu erfahren. Wichtig dabei ist allerdings die Einsicht, dass man es trotz der räumlichen Distanz oder der teilweise vorhandenen Anonymität, mit Menschen zu tun hat.

Daher gilt: Was man seinem Gegenüber nicht persönlich sagen würde, hat auch in einem geschriebenen Kommentar keinen Platz. Darüber hinaus lassen sich sechs weitere Regeln festmachen, die eine faire und sachliche Kommunikation ermöglichen soll: Erst lesen, dann diskutieren; Beim Thema bleiben; Respektvoller Umgang untereinander; Diskriminierung und Beleidigung haben keinen Platz; Werbung und Spam sind nicht gestattet; Urheberrechte müssen eingehalten werden.

Der General-Anzeiger ist an einem offenen, respektvollen und ehrlichen Umgang interessiert und möchte durch diese Netiquette sicherstellen, dass geltendes Recht und ein würdiger, wertschätzender Umgang eingehalten werden. Nur so ist es möglich, auch in Zukunft kontroverse Themen auf Facebook zur Diskussion zu stellen. Nutzer und Beiträge, die gegen die simplen Regeln der Netiquette verstoßen, werden zunächst für die laufende Diskussion bei wiederholtem Fehlverhalten komplett vom Facebook-Auftritt des GA ausgeschlossen.

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