Prozess im Amtsgericht Bonn Für Steaks und Roastbeef ins Gefängnis

Bonn · Ein drogenabhängiger Mann muss vier Monate und zwei Wochen in Haft, weil er im Auftrag seines Dealers Fleisch gestohlen hat. Der 46-jährige Junkie hat bereits 41 Vorstrafen.

 Blick auf einen Richtertisch.

Blick auf einen Richtertisch.

Foto: dpa

Gezielt auf edles Rindfleisch hatte es ein Dealer abgesehen, der einem Junkie für einen Auftragsdiebstahl Heroin in Aussicht stellte. Da der 46-Jährige dringend neue Drogen benötigte, ließ er sich auf den Handel ein – und wurde bei dem Diebstahl in einem Bio-Supermarkt in der Nähe des Hauptbahnhofs erwischt. Dafür saß er gestern erneut im Amtsgericht auf der Anklagebank.

31 Vorstrafen hat der langjährige Drogenkonsument bereits angehäuft. Mit 16 Jahren wanderte er das erste Mal ins Gefängnis. Dort befindet sich der Mandant von Verteidigerin Birgit Schurz auch zurzeit, weil er eine Vorstrafe absitzt. Im Prozess vor der Strafrichterin räumte der Angeklagte den Diebstahl unumwunden ein.

Am 14. Januar 2015 hatte er in dem Bioladen zwei Roastbeefs und zwei Rumpsteaks im Wert von knapp 42 Euro in seiner Jacke verschwinden lassen. Ein Mitarbeiter des Geschäfts hatte den Diebstahl beobachtet und den Mann nach dem Verlassen des Geschäfts aufgehalten.

Sein Geständnis bewahrte den 46-Jährigen allerdings nicht vor einer erneuten Haftstrafe. Wegen Diebstahls geringwertiger Sachen wurde er von der Strafrichterin zu vier Monaten und zwei Wochen Haft verurteilt. Die Verhängung einer Bewährungsstrafe kam nicht in Betracht.

Der Angeklagte, der während seiner vielen Aufenthalte im Gefängnis eine Maurerlehre absolviert hat, möchte nun unbedingt eine weitere Therapie machen, um endlich von den Drogen loszukommen. Zwei Mal hat er in der Vergangenheit Therapien abgebrochen. Diesmal möchte er sie jedoch unter allen Umständen durchziehen.

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