Dienstleistungszentrum Bonn Für Personalausweis gibt es keine Online-Termine

Bonn · Es ist wie verhext: Auch nach der deutlichen Verstärkung des Personals läuft es im Bonner Bürgeramt nach wie vor nicht rund.

Die Wartezeiten für einen Termin betragen immer noch bis zu drei, vier Monate. Wer einen neuen Personalausweis beantragen möchte, kann online derzeit sogar keinen Termin mehr reservieren. Auf dem Bildschirm erscheint zwar das Kalenderblatt für den November – allerdings ohne einen freien Termin anzuzeigen.

„Das liegt daran, dass das Kontingent der Online-Reservierung für diese Angelegenheit für die nächsten 120 Tage offensichtlich ausgeschöpft ist“, erklärte Stadtsprecherin Monika Hörig. Telefonisch könne aber unter der Rufnummer 0228/77 66 77 ein früherer Termin vereinbart werden.

Die Erfahrung lehrt indes: Wer diese Nummer anwählt, muss sich oftmals ebenfalls in Geduld üben. Hörig zufolge ist das Dienstleistungszentrum derzeit urlaubsbedingt „am unteren Ende seiner Kapazitäten“.

Zwei Drittel des Personals sei derzeit an Bord. „Das ist nach unserer Ansicht vertretbar“, sagte Hörig. Inzwischen seien auch sechs Auszubildende bei den Bürgerdiensten tätig und würden für einige, sich leicht anzueignende Aufgaben eingesetzt.

„Dadurch konnten für Aufgaben wie Personalausweis- und Passangelegenheiten, die derzeit übrigens auch besonders intensiv nachgefragt werden, mehr Termine angeboten werden“, sagte Hörig. Wenn die Einarbeitung fortschreite, stünden künftig auch mehr Termine für andere Anliegen zur Verfügung, versicherte sie.

Erklärungen, die die Bürger schon seit Monaten von der Stadt zu hören bekommen. Wie die Beuelerin Gabi Wicharz, die nach langem Warten einen Termin ergattert hatte, um einen neuen Pass beantragen zu können. Trotz Termins im Bürgeramt musste sie dort noch einmal eine lange Wartezeit in Kauf nehmen.

Als der Pass fertig war, bat Wicharz vor diesem Hintergrund darum, man möge ihr den Pass per Fahrradkurier zustellen. Von dieser Möglichkeit habe sie erst nachträglich erfahren, sie sei von der Mitarbeiterin im Bürgeramt nicht explizit darauf hingewiesen worden.

„Ich werde mich nicht nochmal diesem Stress unterziehen wie bei der Beantragung des Passes“, teilt sie der Stadt in einem Schreiben mit, das sie dem General-Anzeiger zur Kenntnis schickte.

Doch die Zustellung durch einen Kurier ist nachträglich nicht mehr möglich, erfuhr Wicharz. „Grundsätzlich wird jeder bei der Beantragung von Ausweisdokumenten auf die Möglichkeit der Zustellung durch den Fahrradkurier hingewiesen.

In diesem Fall muss allerdings das alte Ausweisdokument sofort entwertet werden. Zudem muss eine entsprechende Vollmacht und Einverständniserklärung unterschrieben und die Zustellgebühr von 3,50 Euro vereinnahmt werden. Dies im Nachhinein zu organisieren, ist mit einem erheblich hohen Aufwand verbunden“, erläuterte Stadtsprecherin Hörig das Verfahren.

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