Kommentar Es kommt noch dicker

Schlimmer geht's nimmer hatten wir erst kürzlich an dieser Stelle das zu erwartende Verkehrschaos in Bonn angesichts der geplanten Brückensanierungen kommentiert. Wir müssen uns korrigieren: Es geht doch noch schlimmer, wie die jüngste Hiobsbotschaft aus dem Stadthaus über die bevorstehende Kanalsanierung am Autobahnkreuz Bonn-Nord – einem nicht minder neuralgischen Verkehrsknotenpunkt in der Stadt – zeigt.

Ein Bauprojekt, über das offensichtlich kaum jemand aus Politik und Wirtschaft informiert war, spielte es doch in den Diskussionen über die Brückenbaumaßnahmen mit all ihren Auswirkungen auf den Verkehr bislang keine Rolle. Dabei weiß jeder Autofahrer, der diese Strecke kennt, dass auch dort jeder noch so kleine Eingriff den Verkehr schnell zum Erliegen bringen kann.

Da reicht oftmals eine kleine Reinigungskolonne aus, die den Abfall am Fahrbahnrand aufsammeln muss. Wenn CDU und Grüne vor diesem Hintergrund jetzt ein weitsichtiges Baustellenmanagement fordern, klingt das eher hilflos. Denn die Erfahrungen aus der Vergangenheit lehren, dass bei den meisten Straßen- und Kanalbauprojekten in aller Regel der Zeitplan aus dem Ruder läuft. Von den Kosten ganz zu schweigen.

Richtig ist es, die Autofahrer frühzeitig zum Umsteigen auf Bus und Bahn oder aufs Fahrrad zu motivieren. Doch das wird schwierig werden: Der Etat für den Ausbaus Bonns als Fahrradhauptstadt ist auf Null gesetzt, und die Preise für Bus- und Bahntickets sollen demnächst auch wieder kräftig steigen.

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