Kommentar zur Situation am Bonner Bahnhof Es geht drunter und drüber

Meinung | Bonn · Aufgrund der Sanierungsarbeiten auf Gleis 1 am Bonner Hauptbahnhof drängen sich die Fahrgäste auf den anderen Gleisen.

Es geht drunter und drüber bei der Bahn. Und man kann nur hoffen, dass es besser wird. Kurz nach 16 Uhr erreichte am Donnerstag eine Mail von Heike Werner den General-Anzeiger: „Die Krönung ist jedoch, dass dann auch noch zur besten Fahrzeit um 15.34 Uhr ein Zug Fahrtrichtung Köln komplett ausfällt.“ Mit einem Brand am Bahndamm an der Südunterführung des Hauptbahnhofs, der Donnerstag den Zugverkehr zeitweise lahmlegte, kann natürlich keiner rechnen. Dass es Einschränkungen bei Reparaturmaßnahmen gibt, ist auch völlig verständlich.

Doch die Bahn ist ein Logistikbetrieb, da muss die zahlende Kundschaft ein vorausschauendes Management erwarten können. Das fängt schon bei den Schildern zu den Schienenersatzbussen an, die kaum wahrnehmbar sind. Wenn die Fahrgäste auf dem Bahnsteig so dicht gedrängt stehen, dass man von Glück sagen kann, dass noch nichts passiert ist, steht die DB in der Pflicht, Wege zu finden, um die Situation zu entschärfen. Und sollte es notwendig sein, den Pendlern nur kontrolliert den Zugang zu gewähren.

Vor Jahrzehnten hatte die DB während einer Sanierung mal das an die Harry-Potter-Romane erinnernde Gleis „9 Süd“ als Ersatzbahnsteig eingeführt. Sie sollte dringend überlegen, ob eine solche Lösung für den langwierigen Ausfall von Gleis 1 nicht mehr Sicherheit bringen würde.

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