Waldau in Bonn Es bleibt dabei: Lokal macht zu

VENUSBERG · An der vom Pächter angekündigten Schließung des Waldau-Restaurants ab Montag, 13. Oktober, geht kein Weg mehr vorbei. Nach einem Gespräch mit der Stadt bleibt Waldau-Gastronom Swen Jürries bei seiner Ankündigung, den Betrieb einzustellen.

Daran änderte auch ein Gespräch mit der Liegenschaftsverwaltung der Stadt in dieser Woche nichts. Dort sei zwar angeboten worden, über die Konditionen der Pacht verhandeln zu können, so Jürries, dennoch: "Wenn kein Geld mehr da ist, ist nichts mehr da", so der Pächter. "Das ist der entscheidende Punkt." Außerdem habe man schon zahlreiche Reservierungen von Gästen abgesagt. Und das sei nicht zurückzudrehen.

Die Stadt bestätigte das Treffen mit dem Pächter, wollte sich zu den Inhalten der Unterredung jedoch nicht äußern. Man bleibe weiter im Gespräch, sagte Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann dem GA.

Wie lange das Lokal nach dem 13. Oktober geschlossen bleiben wird, steht in den Sternen. Die Stadt machte keine Angaben, wie es weitergeht und wann die Situation und die Neuverpachtung in den politischen Gremien der Stadt behandelt wird.

Schon als der jüngste Pächterwechsel von Michael Schiffer zu Swen Jürries anstand, gab es Kritik an der Länge des Verfahrens. Die Waldau hatte damals Ende Dezember 2012 zugemacht, die Neuvergabe fand erst Anfang Mai statt, bevor dann der neue Pächter Jürries nach Sanierung und Umbauarbeiten Anfang August 2012 öffnen konnte.

Derweil reagieren Gäste und Besucher des Naherholungsgebietes mit Bedauern auf die erneute Schließung. Das war der Tenor bei einer kleinen GA-Umfrage vor Ort. Fragt man nach den vermuteten Gründen, wird das Bild vielschichtiger: Die meisten kennen das Lokal zwar, waren aber selber entweder noch nie oder vor sehr langer Zeit dort zu Gast.

Das bestätigt die Einschätzung von Swen Jürries. Der war angetreten, um seinen Umsatz jeweils "fifty-fifty" mit dem Tages- und Veranstaltungsgeschäft zu machen. "Das ging aber leider nicht auf", bedauert er, "sondern hat sich bestenfalls in Richtung auf ein 30:70-Verhältnis verschoben."

Dabei ist das Gelände ringsum meistens - wie zum Beispiel am Familientag der Bonner Jägerschaft am vergangenen Sonntag - durchaus gut besucht: Trotz des zunächst regnerischen Wetters und des schlammigen Außengeländes hatte man jedoch den Eindruck, dass die meisten Besucher das Waldau-Restaurant lediglich zum Besuch der Toilette betraten.

Draußen am Bierstand bediente Klaudia Kaiser die Gäste. Die 22-jährige Hotelfachfrau war seit Wiedereröffnung fest angestellt und bedauert, dass das Konzept nicht aufgegangen ist. Sie sucht jetzt nach einer neuen Herausforderung. Laut Jürries hat ein Teil des Personals schon neue Jobs gefunden.

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