Polizei ermittelt weiter nach Unfall Dreijähriger nach Sturz in Kanalschacht außer Lebensgefahr

Bonn · Im Meßdorfer Feld in Bonn ist vergangene Woche ein Dreijähriger in einen Kanalschacht gestürzt und dabei schwer verletzt worden. Die Polizei schließt derweil nicht aus, dass der Deckel vorsätzlich verschoben wurde.

Der dreijährige Junge, der im Meßdorfer Feld acht Meter tief in einen Kanalschacht gestürzt ist, befindet sich nicht mehr in Lebensgefahr. Wie Polizeisprecher Simon Rott am Mittwochvormittag auf GA-Anfrage mitteilte, liege er weiter im Krankenhaus, werde aber nicht mehr intensivmedizinisch betreut. Der Junge hatte sich bei einem Sturz in einen offenbar ungesicherten Kanalschacht auf dem Meßdorfer Feld am Mittwochabend, 31. Mai, schwere Kopfverletzungen zugezogen.

Derweil ermittelt die Polizei weiter, warum sich der Betondeckel nicht auf dem Gully befand. Die Ermittler schließen ein vorsätzliches Verschieben des Deckels nicht aus. Die Spurensicherung des Bonner Erkennungsdienstes konnte zunächst keine Anstoßstellen einer Landmaschine entdecken.

Junge stürzte in acht Meter tiefen Schacht

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte sich der Dreijährige am Mittwoch gegen 20.30 Uhr kurzzeitig von seiner Familie, die auf einem nahe gelegenen Fußweg im Meßdorfer Feld unterwegs war, entfernt. Beim Spielen stürzte der Junge in den acht Meter tiefen Kanalschacht eines Entwässerungsgrabens und erlitt schwere Kopfverletzungen.

Der Vater des Jungen kletterte den Schacht hinunter und trug ihn wieder nach oben. Ein alarmierter Rettungswagen brachte den
Dreijährigen anschließend in ein Krankenhaus.

Oberes Teil des Kanalschachtes war verschoben

Der Frage, wie der Junge in den offenbar ungesicherten Kanalschacht fallen konnte, gingen am Tag nach dem Unfall die Polizei und die Stadt Bonn nach. Am Freitagnachmittag gab die Stadt dann bekannt, dass die Untersuchungen am Kanalschacht abgeschlossen wurden.

"Vor Ort wurde festgestellt, dass nicht der Kanaldeckel, sondern vielmehr der gesamte obere Teil des Kanalschachtes verschoben worden war. Der Betonring mit einem Gewicht von deutlich mehr als 200 Kilogramm ist mit Mörtel an dem eigentlichen Schacht befestigt und kann von daher nur aufgrund massiver Kräfte bewegt worden sein", teilte die Stadt Bonn mit.

Nach Angaben der Stadt wird der Schacht im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben regelmäßig kontrolliert. Die letzte Kontrolle fand Ende 2015 statt. "Arbeiten haben an dem Schacht zuletzt nicht stattgefunden", so die Stadt weiter.

Stadt kontrollierte weitere Schächte

Unmittelbar nach dem Unfall hatte die Stadt Bonn weitere Schächte im Bereich des Meßdorfer Feldes kontrolliert. Dabei seien keine Auffälligkeiten beobachtet worden. Der beschädigte Kanalschacht wurde von der Stadt wieder verschlossen und mit Absperrgittern gesichert. "Die Stadt Bonn ist erschüttert über den tragischen Unfall und wünscht dem Jungen und seiner Familie alles Gute", so die Stadt abschließend.

Die Polizei bittet aber weiterhin um Mithilfe der Spaziergänger und Hundebesitzer, die regelmäßig im Meßdorfer Feld unterwegs sind. Ansprechpartner ist das Kriminalkommissariat 37 unter der Rufnummer 0228/15-0.

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