Flüchtlinge in Bonn Ermekeilkaserne bis zum Wochenende gesperrt

Südstadt · Bis zum Wochenende bleibt die Ermekeilkaserne für neu ankommende Flüchtlinge gesperrt. Anfang Juli war dem Gesundheitsamt ein Windpockenfall gemeldet worden. Daraufhin verhängte die Stadt eine Sperre.

 Bis zu 750 Flüchtlinge können in diesen Gebäudeteilen der Ermekeilkaserne untergebracht werden.

Bis zu 750 Flüchtlinge können in diesen Gebäudeteilen der Ermekeilkaserne untergebracht werden.

Foto: Barbara Frommann

Die Sperre musste nun verlängert werden, weil sich ein weiterer Verdachtsfall bestätigt hat. Ob die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes auch darüber hinaus für Neuankömmlinge gesperrt bleiben muss, könne man derzeit noch nicht sagen, so Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann am Dienstag. Windpocken haben eine Inkubationszeit von sechs Wochen. Bei den engen Kontaktpersonen der beiden Patienten werde das Blut untersucht, um festzustellen, ob die Personen bereits immun gegen Windpockenviren sind. Zurzeit leben in der Kaserne 96 Flüchtlinge.

Wegen der Sperre mussten vorige Woche sowie vergangenen Sonntag und Montag zahlreiche Flüchtlinge, die in der Ermekeilkaserne nur ein bis zwei Tage übernachten sollten, abgewiesen werden (der GA berichtete). Die Flüchtlinge verpassten somit ihre Termine im dort angesiedelten Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf).

Auf gutem Weg sind derweil laut Daniel Apelt von der Ermekeil-Initiative die Bemühungen, das leerstehende Haus 5 der Kaserne für Flüchtlingsprojekte nutzen zu können. Der Stadtrat und die Bezirksvertretung Bonn hatten jüngst beschlossen, die Verwaltung solle diesbezüglich mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als Eigentümerin der Kaserne Verhandlungen aufnehmen.

Über den Stand der Verhandlungen war am Dienstag noch nichts zu erfahren. Die Initiative hatte für ihre Projekte zur Integration von Flüchtlingen bisher den Kasernenhof genutzt, der aber inzwischen als Parkplatz für Bamf-Mitarbeiter genutzt wird.

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