Bonner Boxlegenden Erinnerungen an zahlreiche Siege und Titel

BONN · Die meisten standen selbst im Ring und haben Erfolge gefeiert. Beim Stammtisch der ehemaligen Boxer des Bonner Box Clubs von 1930 treffen sich aber nicht nur die Bonner Boxlegenden, sondern auch inaktive Mitglieder des Clubs, Fans und Freunde.

 Club der ehemaligen Boxer: Bei ihrem Stammtisch auf dem Weihnachtsmarkt tauschen sie Erinnerungen aus.

Club der ehemaligen Boxer: Bei ihrem Stammtisch auf dem Weihnachtsmarkt tauschen sie Erinnerungen aus.

Foto: Roland Kohls

Am Donnerstag trafen sich die Boxer in der Almhütte der Familie Markmann auf dem Bonner Weihnachtsmarkt. Sonst ist das Stadthüsje ihr Treffpunkt.

„Ich war mehr ein Techniker“, erzählte Heinz „Hein“ Mück. Er war nie im Bonner Box Club Mitglied. Doch der Boxsport ist wohl die einzige Sportart, die Gastkämpfer kennt. So hat er für den Bonner Club im Ring gestanden, aber auch für den Maastrichter Boxverein. Insgesamt hat er 370 Boxkämpfe bestritten. 325 Mal war er siegreich, 17 Mal schaffte er ein Unentschieden.

Nato-Europameister und Militärmeister

1962 war er Nato-Europameister, 1963 Militärmeister und 1967 deutscher Meister im Halbmittelgewicht. Er war 1968 als Teilnehmer der deutschen Olympiamannschaft qualifiziert, konnte aber wegen eines Splitterbruchs nicht teilnehmen. Aber auch ohne Olympia haben ihn die Boxwettkämpfe um die Welt geführt.

So nahm er 1967 an einer Tour in den Nahen Osten Teil. „Wir haben in Teheran und Beirut geboxt“, erinnerte er sich. „Das war damals eine Tour mit der Mittelrheinauswahl, die vom Auswärtigen Amt organisiert wurde, so Mück.

Das kam so gut an, dass sie auch noch in Bagdad boxten. Auch Peter Schulze blickte auf eine erfolgreiche Boxkarriere zurück. In Bonn hatte er alle Kämpfe gewonnen und auch einen amtierenden Deutschen Meister geschlagen.

Erfolgreicher Jugendtrainer

Aber besonders stolz ist er auf seine Erfolge als Jugendtrainer. „Wir hatten einmal alleine 15 Nachwuchsboxer in den Endkämpfen der Deutschen Meisterschaft“, erinnert er sich. Aber die Betreuung der Jugendlichen war sehr intensiv, so Schulze. „Ich habe mich auch um die Schule meiner Jungs gekümmert“, sagte der Boxtrainer.

Noch aktiv ist Maurizio Rinaudo. 2015 war er Kampf- und Ringrichter beim Fight zwischen Wladimir Klitschko und dem Briten Tyson Fury. Rinaudo hatte sich bis in die italienische Nationalmannschaft gekämpft und war für die Europameisterschaft qualifiziert. Doch das Heimweh des Deutschitalieners nach Deutschland war größer und er kehrte nach Bonn zurück.

Der Stammtisch der ehemaligen Boxer und deren Freunde trifft sich immer donnerstags ab 11 Uhr im Stadthüsje. Gäste sind willkommen.

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