Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Erfahrungen sammeln im integrativen Kindergarten

IPPENDORF · Die Partnerschaft zwischen dem Carl-von-Ossietzky-Gymnasium (CvO) und dem Cläre-Grüneisen-Haus ist schon fast 40 Jahre alt. Neulich wurde sie mal wieder gepflegt. Weil sie nicht mit auf die Ski-Freizeit der Achtklässler Anfang März mitfahren konnten, verbrachten Eddy (13) und Lorenzo (15) stattdessen einige Tage in der integrativen Kindertagesstätte des Roten Kreuzes.

 Verstehen sich gut: Die CvO-Schüler und Kinder des Cläre-Grüneisen-Hauses in der Kuschelecke.

Verstehen sich gut: Die CvO-Schüler und Kinder des Cläre-Grüneisen-Hauses in der Kuschelecke.

Foto: Stefan Knopp

Sie beschäftigten sich sowohl mit den "Regel-Kindern" als auch mit denen, die heilpädagogisch betreut werden - eine Erfahrung, die auch ihnen selbst etwas gebracht hat: "In der Schule beleidigt man sich ja aus Spaß auch mal als behindert", so Eddy. "Man sollte damit aber nicht spaßen."

Die beiden Jungs hatten nach einem Einführungstag zwei Vormittage als Betreuer mitgemacht und dabei die Abläufe im Haus kennengelernt. Am Dienstag wurde gespielt, gebastelt und getobt, sie bauten mit den Jungs auch eine Höhle, und die Kinder waren begeistert bei der Sache. "Sie haben sich prima eingebracht", sagte Erzieherin Jana Schilling. Als männliche Bezugspersonen, wenn auch nur für kurze Zeit, hätten die beiden gute Arbeit geleistet. "Leider gibt es in unserem Beruf ja viel zu wenig Männer."

Der Kontakt mit den heilpädagogisch betreuten Kindern sei keine Umstellung gewesen, meinte Eddy. Besonders sei das beim Waldau-Ausflug aufgefallen, den die Erzieherinnen regelmäßig mit den Kleinen unternehmen. "Diese Kinder sind von ihrer Behinderung befreit, wenn sie im Wald sind: Sie denken einfach nicht mehr dran."

Eddy und Lorenzo wurden von den Kindern schnell und problemlos angenommen und wurden gestern auch gleich wiedererkannt, als sie mit einigen Klassenkameraden und Lehrer Walter Christian in die Einrichtung in Ippendorf zurückkehrten. Marie (13) und Nicola (14) hatten schon mal im Friedensdorf Oberhausen Kontakt mit behinderten Kindern.

"Es ist schön zu sehen, dass solche Kinder auch fröhlich sind." Für Hendrik und Philipp (beide 13) war das neu. "Mich interessiert das, wie das hier vor sich geht", sagte Hendrik. Die Schüler brachten auch eine Spende von 200 Euro mit.

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