Er beschrieb als erster die Leukämie

Wie Straßen zu ihrem Namen kamen: Erinnerung an den Arzt Rudolf Virchow. Eine kleine gebogene Straße versteckt sich hinter der Weißstraße in Duisdorf.

 Die Straße trägt den Namen des Mediziners, der auch politisch aktiv war.

Die Straße trägt den Namen des Mediziners, der auch politisch aktiv war.

Foto: Max Malsch

Duisdorf. Eine kleine gebogene Straße versteckt sich hinter der Weißstraße in Duisdorf. Die Rede ist von der Virchowstraße. Rudolf Ludwig Karl Virchow war ein berühmter deutscher Arzt, Pathologe, aber auch Politiker, 1821 in Pommern geboren. Er beteiligte sich an der Märzrevolution 1848 und plädierte für eine liberale Gesellschaft und eine soziale Medizin.

Auf Virchow geht die Einrichtung erster kommunaler Krankenhäuser in Berlin zurück, beispielsweise in Friedrichshain 1874. Zudem machte er sich für die Errichtung von Parks und Kinderspielplätzen stark, die die Lage der ärmeren Bevölkerung in der Stadt verbessern sollte.

Als erster Arzt beschrieb Virchow die Leukämie. Weltruhm brachte ihm die sogenannte Theorie der Zellularpathologie ein. In dieser stellte er fest, dass Krankheiten auf Störungen der Körperzellen basieren.

Den Erkenntnissen der Mikrobiologie als Krankheitsursache stand er kritisch gegenüber, und auch die Evolutionstheorie von Charles Darwin befürwortete er nicht. Vor der Charité in Berlin wurde ihm ein Denkmal gesetzt, dass auch in Zukunft die Bedeutung seiner Arbeit als Politiker und Mediziner hervorheben sollte.

In Duisdorf beschloss der Rat der Gemeinde 1962, dass die kleine Straße von nun an seinen Namen tragen soll. Die Straße ist eine Sackgasse, mit stattlichen Einfamilienhäusern.

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