Bonner Geschichte Eröffnung des Plenarsaals in Bonn vor 25 Jahren

BONN · Menschen aus ganz Deutschland kamen vor 25 Jahren zur Eröffnung des Plenarsaals in Bonn. Der General-Anzeiger blickt zurück.

 Besucher stehen im Herbst 1992 bei der Eröffnung des neuen Plenarsaals, dem der sogenannte "Behnisch-Bau", schlange.

Besucher stehen im Herbst 1992 bei der Eröffnung des neuen Plenarsaals, dem der sogenannte "Behnisch-Bau", schlange.

Foto: GA-ARCHIV

Die feierliche Eröffnung des neuen Plenarsaals lockt am 30. Oktober 1992 Menschen aus ganz Deutschland nach Bonn. Viele Besucher harren in der langen Schlange vor dem Eingang aus, um sich ein persönliches Bild vom neuen Haus im Regierungsviertel zu verschaffen. Oberbürgermeister Hans Daniels bezeichnet den neuen Plenarsaal als „einzigartig in Europa“. Der CDU-Vorsitzende Stephan Eisel sagt, das große Interesse der Bürger an dem neuen Abgeordnetenhaus stehe für eine besondere Verbundenheit mit dem Bundestag. Die Rheinlandpartei wünscht dem Saal eine „lange Zukunft“, während der Bürger Bund Bonn mit einem Transparent von der anderen Rheinseite her mahnt: „Erfüllt den neuen Plenarsaal mit dem Geist der Vernunft. Keine Vergeudung von Steuergeldern. Kein Umzug nach Berlin.“

Zwei Tage zuvor ist es die Kunst, die auf der neu gestalteten Rheinuferpromenade für Wirbel sorgt: Die aus roten Stahlträgern montierte Skulptur des amerikanischen Künstlers Mark Di Suvero steht nun auf dem verbreiterten Abschnitt des Stresemann-Ufers. Der Bund hat das Kunstwerk für 900 000 Mark gekauft. Der Architekt der neuen Rheinuferpromenade, Gottfried Hansjakob, sagt über den Standort der Skulptur: „Sie zerstört den Charakter der ganzen Promenade.“

Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth hat sich auf Kritik vorbereitet, an der ausgewählten Kunst würden sich die Geister scheiden, meint sie. Aber: „Das ist richtig, notwendig und entspricht dem Wesen der Demokratie, die von Meinungsunterschieden und - gegensätzen lebt.“ Mark Di Suvero macht das Beste aus der Kritik und sagt, seine Skulptur mit dem Namen „Die Erleuchtete“ komme an diesem Standort besonders gut zur Geltung und erfülle ihren Zweck, die Menschen zum Nachdenken anzuregen.“

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