Poetry Slam in der Kirche Endenicher Gottesdienst mit Sandra Da Vina

Endenich · Dichtung bringt Kunst und Kirche zusammen. So war der erste Gottesdienst mit Poetry Slammerin Sandra Da Vina in der Trinitatiskirche ein Erfolg.

 Bei Kerzenlicht zu Gast in der Trinitatiskirche war die in Essen lebende Sandra Da Vina.

Bei Kerzenlicht zu Gast in der Trinitatiskirche war die in Essen lebende Sandra Da Vina.

Foto: Stefan Hermes

„Ich bin sehr aufgeregt“, sagte Vikar Tobias Mölleken, bevor er seine Gemeinde am Samstagabend in der Trinitatiskirche zum ersten von drei Poetry-Gottesdiensten begrüßte. „Poetry“, was im Englischen so viel wie „Dichtung“ bedeutet, steht in Deutschland für die Kunst des literarischen Poetry Slams, bei dem Selbstgedichtetes in einem Wettbewerb bewertet wird.

„Anders als im Wettbewerb geht es in unserem Gottesdienst um den Versuch, mit ‚Poetry‘ Kunst und Kirche zusammenzubringen“, erklärte Mölleken den im Halbdunkel sitzenden Besuchern des Gottesdienstes, die schon beim Eintreten in den dunklen, nur mit wenig Farben und zwei Adventskerzen beleuchteten Kirchenraum mit minimalistischen Elektro-Klängen in eine besondere Stimmung versetzt wurden. Ein großes, auf die Wand projiziertes „Ich“ überschrieb das Motto des Gottesdienstes, dem zwei weitere mit „Du“ und „Wir“ folgen werden.

„Bei dieser Musik ist es einfach, sich auf sein inneres Ich zu konzentrieren, bevor es losgeht“, sagte Petra Gerling (32) aus der Bonner Südstadt. Sie war überrascht von der „tollen Atmosphäre“ in der Kirche, die sie wegen der Ankündigung von Sandra Da Vina besucht habe.

Weitere Poetry-Gottesdienste geplant

Die in Essen lebende Germanistin Da Vina (28) gehört seit 2014, als sie als erste Frau die Landesmeisterschaft im Poetry Slam gewann, zu den bekanntesten Slammerinnen der Szene. Weil Vikar Mölleken vor knapp zehn Jahren mit Da Vina Abitur am Meckenheimer Konrad-Adenauer-Gymnasium gemacht hatte, konnte er sie zur Lesung von drei ihrer bereits in Buchform erschienenen Geschichten nach Endenich holen.

„Oft sind Poetry Slammer ja sehr ichbezogen“, sagte Da Vina. In ihrem Text „Hubschrauber“ ging es um Selbstzweifel, in „Umkleidekabine“ um einen Ort, in dem man laut Da Vina „in besonderer Weise auf sich selbst geworfen wird“.

Die nächsten Gottesdienste der Reihe finden am 25. Januar und am 22. April, jeweils um 20 Uhr statt.

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