Sanierung Bonner Schulen Eltern kritisieren „ekelhaften“ Zustand der Schultoilette

Poppelsdorf · Kinder der Clemens-August-Schule meiden das WC, weil es stinkt und unhygienisch ist. Die Stadt will Fördermittel für Sanierung beantragen.

 Geld für die Sanierung der Schultoiletten könnte aus dem NRW-Fördertopf "Gute Schule 2020" kommen.

Geld für die Sanierung der Schultoiletten könnte aus dem NRW-Fördertopf "Gute Schule 2020" kommen.

Foto: dpa

Unzumutbar finden Eltern den Zustand der Toiletten in der Clemens-August-Schule in Poppelsdorf: Von den dringend sanierungsbedürftigen Anlagen geht nicht nur ein penetranter Geruch aus. „Die Schultoiletten sind ekelhaft“, beschreibt Isabel Fetsch vom Förderverein die Situation. „Die Anlagen sind alt und absolut unhygienisch. Seit Jahrzehnten ist nichts mehr daran getan worden“, beklagt die Mutter von drei Kindern. Schon der Geruch sei unerträglich.

Was die Eltern aber erst recht auf die Palme bringt, ist der Umgang mit dem Problem. Zwar ist die Situation an vielen anderen Schulen in der Stadt nicht anders, „aber wir werden schon lange vertröstet “, ergänzt die Sprecherin des Fördervereins. Dabei habe das Land mit der Initiative „Gute Schule 2020“ Geld für dringende Arbeiten bereitgestellt. „Doch wenn wir uns danach erkundigen, bekommen wir keine konkreten Antworten“, klagt Fetsch.

„Wir vermuten, dass seit den 1960er Jahren nichts mehr repariert worden ist. Unsere Kinder vermeiden es, die Toilettenanlagen zu benutzen. Nicht einmal die Hände wollen sie sich dort waschen“, hat der Förderverein festgestellt. „Das ist wirklich eine Schande“, entrüstet sich Fetsch. „Unter solchen Umständen arbeitet kein Erwachsener. Aber unsere Kinder müssen mit diesen katastrophalen Verhältnissen tagsüber leben.“ Unterstützt werden die Eltern von den Lehrern der Poppelsdorfer Schule. „Den Handlungsbedarf zur Sanierung der Toiletten kann ich bestätigen“, stimmt Konrektorin Claudia Wolters-Goertz der Kritik zu.

Verwaltungskonzept im Juni

Im Dezember 2016 hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, „Konzepte zu erstellen, wie und für welche Maßnahmen das Förderprogramm in Anspruch genommen werden kann, um eine möglichst nachhaltige Wirkung zur Verbesserung der schulischen Infrastruktur zu erreichen“, erklärte Markus Schmitz vom Presseamt auf Anfrage. Mit der Clemens-August-Schule sei vereinbart, dass die Verwaltung die Sanierung der Toiletten für das Programm „Gute Schule“ vorschlagen werde.

Unterdessen sind die Eltern in der Vergangenheit schon aktiv geworden, um für Abhilfe zu sorgen. „Wir haben sogar einen Sponsorenlauf organisiert, um Geld zu besorgen. Rund 8000 Euro kamen bei der Aktion zusammen.“ Doch mit diesem Geldbetrag allein können die Arbeiten nicht erledigt werden. „Wir würden den Erlös zur Verfügung stellen, wenn sich Stadt und Land ebenfalls an den Kosten beteiligen“, sagt sie. Denn nach Ansicht der Eltern ist es nicht primär ihre Aufgabe, für eine zeitgemäße Ausstattung der Schule zu sorgen. „Und eine hygienisch einwandfreie Toilette gehört doch zweifellos dazu“, sagt sie.

Wie schnell sich an der Clemens-August-Schule allerdings etwas ändern wird, kann man derzeit nicht sagen. „Über die zeitlichen Abfolgen der Maßnahmen wird die Verwaltung der Politik voraussichtlich im Juni Vorschläge unterbreiten“, teilte Stadtsprecher Markus Schmitz mit.

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