Streit zwischen Freundeskreis der „Bonn“ und Schiffsführung Kommandowechsel auf der "Bonn" soll Streit beilegen

Bonn · Die atmosphärischen Störungen zwischen der Schiffsführung des Einsatzgruppenversorgers (EGV) Bonn und dem gleichnamigen Freundeskreis in der Bundesstadt können derzeit nicht ausgeräumt werden.

Zu dieser Erkenntnis ist der Vorstand am Montagabend bei einer außerordentlichen Sitzung gelangt. Deshalb kommt der Freundeskreis dem Wunsch von Fregattenkapitän Jobst Berg nach, der die Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis am Freitag per E-Mail vorerst eingestellt hat (der GA berichtete).

Berg hatte sich darüber beklagt, dass der Freundeskreis sich auf seiner Internetseite negativ über den Besuch der Bonner beim Hamburger Hafengeburtstag geäußert hat. Der Freundeskreis wurde „nur als Besucher“ an Bord der Bonn empfangen und gehörte nicht zur „Prominenz“ der Festveranstaltung. Außerdem soll es laut Berg im vergangenen Dezember beim alljährlichen Besuch des EGV Bonn auf dem Bonner Weihnachtsmarkt zu unschönen Äußerungen seitens des Freundeskreises gekommen sein.

"Kommandowechsel" auf beiden Seiten

Im April hat es eine Aussprache im Alten Rathaus unter Beteiligung der Stadt, die die Patenschaft für das Schiff 2010 übernommen hat, gegeben. Beide Seiten bestätigen, dass das Gespräch gut verlaufen war und ein Neuanfang der Beziehung geklärt war. „Was seitdem wieder vorgefallen ist und warum die Schiffsführung diese E-Mail an alle Mitglieder des Freundeskreises geschickt hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Da wir das Thema nicht weiter hoch kochen wollen, stellen auch wir den Kontakt vorerst ein“, sagte Annett Reimers, 2. Vorsitzende des Freundeskreises, dem GA am Dienstag.

Der Freundeskreis, der mittlerweile aus 80 Mitgliedern besteht, wird für Ende Juni zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung einladen und einen neuen Vorstand wählen. Vorsitzender Bodo Buhse wird wahrscheinlich nicht mehr für das Amt kandidieren. „Aber ich will abwarten, was die Mitglieder sagen“, erklärte Buhse am Dienstag. Nach Informationen des GA plant die Marine für Juli einen Kommandowechsel auf der „Bonn“. Turnusgemäß nach drei Jahren wird Kommandant Jobst Berg das Schiff verlassen. Sein Nachfolger soll Fregattenkapitän Markus Gansow werden.

Wie zu erfahren war, hofft der Verein, dass durch den Personalwechsel auf beiden Seiten ein Neuanfang in der Beziehung zwischen Schiffsbesatzung und Freundeskreis möglich ist. „Zwischenmenschliche Beziehungen spielen auf allen Ebenen des Lebens eine Rolle. Mal passt es, mal passt es nicht. In diesem Fall hat es wohl nicht gepasst“, erklärte ein Mitglied des Freundeskreises dem GA. Die Stadt Bonn bedauert die Unstimmigkeiten und hofft, dass „zukünftig wieder ein gemeinsamer Weg möglich ist“.

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