Kommentar zum Kitaplatzvergabesystem in Bonn Einfach ärgerlich

Bonn · Es ist nicht hinnehmbar, dass die Suche nach einem Platz in einer Kindertagesstätte für viele Eltern nach wie vor zum Hindernisrennen wird. Und das liegt in aller Regel noch nicht einmal daran, dass sämtliche Plätze ausgebucht sind.

Dank vorausschauender Planung – da muss man Rat und Verwaltung loben – ist die Versorgungsquote an Kita-Plätzen in Bonn im Vergleich zu vielen anderen Kommunen in NRW ausgesprochen gut. Umso ärgerlicher, wenn es dann zur Klage der Eltern vor Verwaltungsgerichten kommt, weil die sich verständlicherweise nicht allein auf die mündliche Zusage eines Platzes verlassen wollen.

Okay, nun könnte man sagen: Mit 2500 Euro kommt die Stadt Bonn im konkreten Fall noch einmal glimpflich davon. Doch was ist, wenn auch andere Eltern in ähnlich gelagerten Fällen überlegen, die Stadt zu verklagen? Da könnten dann schnell fünf- oder gar sechsstellige Summen zusammenkommen.

Deshalb ist es richtig, so schnell wie möglich das offenkundig uneffektive Anmeldeprogramm „Kigan“ zu ersetzen. Besonders die über dieses System nach wie vor möglichen Mehrfachanmeldungen erhöhen den Verwaltungsaufwand erheblich. Offensichtlich gibt es auch längst Alternativen auf dem Markt, die eine bessere Vernetzung der Kitas mit der Jugendverwaltung ermöglichen und Eltern mehr Planungssicherheit verschaffen.

Doch bei allen Möglichkeiten, die uns die digitale Welt heutzutage bietet – eine Besichtigung der Kita durch Eltern und das Kind ersetzen sie nicht. Und der persönliche Besuch ist in den meisten Einrichtungen sicherlich auch ausdrücklich erwünscht.

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