Theater: "Flucht nach vorne" Eine Reise in die Zukunft

ENDENICH · Regisseurin Gwendolin Lamping weiß ganz genau, was sie möchte: "Nico, du musst noch einen Schritt nach links - und du Christoph, schau bitte zum Tuch hoch."

 Die Laienschauspieler Mirjam Pietchamoa (von links), Nico Randel, Christina Zajber und Christoph Ortmann bei einer der Proben des Stücks "Flucht nach vorne".

Die Laienschauspieler Mirjam Pietchamoa (von links), Nico Randel, Christina Zajber und Christoph Ortmann bei einer der Proben des Stücks "Flucht nach vorne".

Foto: Maximilian Mühlens

Prüfend lässt Lamping ihren Blick über die Schauspieler schweifen und erklärt schließlich: "So ist es gut!"

Es ist eine von vielen Proben, die in dieser Woche anstehen, die die freie Theatermacherin aus Köln und ihre Laienschauspieler absolvieren müssen. Am heutigen Freitag steht nämlich die Premiere ihres Stückes "Flucht nach vorne" im "theaterimballsaal" an. Seit April arbeitet Lamping intensiv mit den Schauspielern an der Aufführung.

In dem Stück, das auf einer Comicgeschichte basiert, werden bei einer Zeitreise die eigenen Zukunftsvisionen und die des Erfinders und Zeitreisenbauers Roland Hubert August von Schnikk einer theatralen Prüfung unterzogen. Ein Abenteuer, bei dem unvorhersehbare Schwierigkeiten auftreten und Unfälle programmiert sind.

Für die Laienschauspieler des Künstlerkollektives "Projek Zukumpf", welches sich erst in diesem Jahr in Köln gründete, sähe es düster aus, wenn nicht auch Superhelden Teil der visionären Geschichte wären...

"Ich habe mich mit einem Konzept für das Stück beim alljährlich "west off"-Theaterprojekt, welches von drei Theatern in Bonn, Düsseldorf und Köln getragen wird, beworben und das Stück extra dafür erarbeitet", erklärt Regisseurin Gwendolin Lamping. Das Stück besticht vor allem dadurch, dass es inklusiv ist.

So wirken auch Darsteller mit Handicaps beim Stück mit, deren Behinderung man aber schon nach wenigen Minuten ganz vergisst, da die Darsteller Christina Zajber, Mirjam Pietchamoa, Christoph Ortmann und Nico Randel mit ihrem professionellen Spiel und der Passion für das Theater von Beginn an begeistern. Apropos Theater: Das "theaterimballsaal" passt mit seinem blauen Anstrich perfekt zum Stück. "Unsere Farben des minimalistischen Bühnenbildes sind blau und weiß", erzählt Lamping lachend.

Das minimalistische Bühnenbild trägt aber auch dazu bei, dass man sich auf das Wesentliche, nämlich die Schauspieler, konzentriert. Und die haben auch die Aufmerksamkeit eines großen Publikums mehr als verdient.

Aufführungen

Heute ab 20 Uhr ist Premiere von "Flucht nach vorne" im "theaterimballsaal", Frongasse 9. Eine weitere Vorstellung gibt es morgen um 20 Uhr. Die Eintrittskarten kosten jeweils 16 Euro und sind in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen erhältlich sowie an der Abendkasse (der Preis kann hier abweichen).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Erfolg bemisst sich an Taten
Kommentar zur Bonner Klimaplan-Bilanz Erfolg bemisst sich an Taten
Zum Thema
Aus dem Ressort