Springmaus-Theater in Endenich Ein Gruß von Hüsch und Willemsen

Bonn · Noch steht das Baugerüst am Springmaus-Theater an der Endenicher Kulturmeile. Wenn der Bauvorhang fällt, wartet auf die Besucher eine Überraschung.

Theater-Geschäftsführer Andreas Etienne ist begeistert. Als er erfuhr, dass das Haus saniert werden sollte, wandte er sich an den Eigentümer und schlug vor, die Fassade künstlerisch zu gestalten. „Ich wollte gern, dass man schon von Weitem erkennt, dass es sich um ein Theater handelt“, sagte er. Bei der Rheinhaus lief er mit seiner Idee offene Türen ein. Schnell lag der Vorschlag mit den Künstlerporträts auf dem Tisch, die der Maler Thomas Schulze inzwischen mit Hilfe einer Gaze-Vorlage auf die Fassase aufgetragen hat. Sämtliche Kosten hat das Wohnungsunternehmen übernommen. „Dafür sind wir dem Eigentümer zu großem Dank verpflichtet“, sagte Etienne. Der Schriftzug „Haus der Springmaus“ soll auf dem bekannt roten Grund über dem Haupteingang zu lesen sein.

Willemsen war oft zu Gast in der Springmaus

Mit dem 2005 im Alter von 80 Jahren verstorbenen Kabarettisten und Autoren Hüsch sowie dem Publizisten und Moderator Willemsen, der im Februar 60-jährig einer schweren Krankheit erlag, blicken demnächst zwei bundesweit bekannte Prominente mit persönlichem Bezug zum Haus der Springmaus auf Theaterbesucher und Passanten. Hüsch war lange Ehrenvorsitzender des Springmaus-Theaters. Roger Willemsen, gebürtiger Bonner, war oft als Gast auf der Bühne zu sehen.

1993 waren Etienne und seine Springmaus-Kollegen aus einem viel zu klein gewordenen ehemaligen Gemeindekeller der katholischen Jugend an der Oxfordstraße in die neuen Räume nach Endenich an der Frongasse umgezogen. Schauspieler Bill Mockridge hatte die Springmaus 1983 als Improvisationstheater im „Anno Tubac“ gegründet. Der Saal des Springmaus-Theaters in Endenich wurde 1904 als Tanzsaal erbaut. Seit den 1920er Jahren diente er als Turnhalle.

23 Jahre nach dem Umzug der Springmaus gibt es nach dem Dach und der Fassade noch weitere Baustellen im Theater. „Wir müssen die Klimaanlage im Saal erneuern“, sagte Etienne. Doch die Kosten von 75 000 Euro könne die Springmaus allein nicht stemmen. Er hofft, dass sich Stadt und Vermieter beteiligen, die Gespräche dazu laufen bereits. An diesem Freitag endet die Sommerpause im Springmaus-Theater. Auf dem Programm steht das „Sommerspecial“.

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