Bonner Uniklinik Ein Garten für eine schönere letzte Lebenszeit

Bonn · Der Figuralchor hat in der Stiftskirche ein Benefizkonzert für die Palliativstation der Uniklinik gegeben. Der Erlös fließt in die Anlegung einer kleinen grünen Oase.

 Der Figuralchor kam extra aus Köln, um die Palliativstation des UKB zu unterstützen.

Der Figuralchor kam extra aus Köln, um die Palliativstation des UKB zu unterstützen.

Foto: Lorraine Dindas

In der Palliativstation des Universitätsklinikums Bonn (UKB) verbringen Menschen, die nicht mehr geheilt werden können, ihre letzte Lebenszeit. Dabei steht nicht die Verlängerung der Lebensdauer, sondern die Schmerzfreiheit im Vordergrund. Um die Station für die Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten, möchte die Klinik für Palliativmedizin des UKB einen Garten anlegen. „Leider wird unser Vorhaben nicht vom Land finanziert, deswegen kam ein Kollege auf die Idee, seinen Chor zu bitten, ein Benefiz-Konzert zu geben“, erklärte Professor Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor.

Und das tat der Figuralchor aus Köln auch und sang unter anderem „Pater Noster“ und „This is my father's world“. Holzgreve richtete ein Zitat von Erich Kästner an die zahlreich erschienenen Zuhörer: „Es geschieht nichts Gutes, außer man tut es.“ Denn am Ende des Konzerts wurden Spenden für die Anlegung des Gartens gesammelt, damit die Patienten in den letzten Tagen ihres Lebens die Natur genießen können.

Auch Eva Schlepütz wollte helfen und spendete 25 Euro. Die Studentin hat von einer guten Freundin, der Stationsleiterin, vom Konzert erfahren. „Es ist eine gute Sache, da möchte ich mit einer Kleinigkeit etwas dazu beitragen können.“ Ihren Mann Mahmoud hat Barbara Ludwig-Eylabi mitgebracht. Sie arbeitet in der Geschäftsstelle des Vorstands des UKB. „Man macht sich mit dem fortgeschrittenen Alter selbst Gedanken darüber, wie schnell das Leben vorbei sein kann und wie man diese Zeit verbringen möchte“, erklärte die 62-Jährige.

Extra aus Ratingen angereist sind die Eheleute Gerlinde und Bernd Fricke. „Eine Freundin singt im Chor mit. Wir wussten nicht, für was Spenden gesammelt werden, aber wir waren sofort mit dabei.“ Auch Johanna Wilkens' Mutter singt im Figuralchor mit. Die 16-jährige Schülerin wollte schon immer mal die Stiftskirche von innen betrachten. „Ich habe extra zehn Euro aus meiner Spardose geholt, welche ich beim Babysitten verdient habe. Ich engagiere mich gerne gemeinnützig.“ Ebenfalls die Palliativmedizin unterstützen wollte Anne Bormann aus Rheinbach. Im vergangenen November hat sie ihre Schwester verloren, die im Hospiz war. Ich singe selbst im Frauenchor. Mir gefällt diese Art der Musik sehr.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort