Kommentar zur Verkehrssituation am Bertha-von-Suttner-Platz Eigentlich ganz einfach

Bonn · Am Fußgängerübergang zum Belderberg an der dortigen Großbaustelle missachten viele die Ampel - und begeben sich und andere in Gefahr. Das muss nicht sein, findet GA-Mitarbeiter Alexander Grantl.

 Fußgänger, die die Ampel vom Tunnel aus überqueren möchten, sehen anfahrende Autos erst spät.

Fußgänger, die die Ampel vom Tunnel aus überqueren möchten, sehen anfahrende Autos erst spät.

Foto: Alexander Grantl

Wer mit dem Auto, dem Rad oder zu Fuß am Straßenverkehr teilnimmt, ist in Lebensgefahr. Das ist nichts Neues, schließlich erinnern uns Unfallstatistiken regelmäßig daran. Immerhin: Über die vergangenen Jahrzehnte betrachtet, fahren und laufen wir immer sicherer durch die Stadt.

Im Gebiet der Bonner Polizei starben vergangenes Jahr sieben Menschen bei Verkehrsunfällen, 287 wurden schwer verletzt. Zahlen, die niemand unbeeindruckt hinnehmen kann. Diese Zahlen sind eine Mahnung und eine Aufforderung an jeden Einzelnen. Denn an den meisten Verkehrsunfällen sind keine Naturgewalten Schuld, auf die wir keinen Einfluss hätten: Oft sind es die Verkehrsteilnehmer selbst, die es in der Hand haben, ob sie sich und andere Menschen in Gefahr bringen oder nicht.

So ist es auch am Bertha-von-Suttner-Platz, an der Fußgängerampel über die Abbiegespur von der Berliner Freiheit in die Sandkaule. Ein provisorischer Fußgängertunnel an einer Baustelle macht die Lage unübersichtlich und gefährlich. Passanten, die die Fußgängerfurt mit Ampelanlage überqueren wollen, werden für Autofahrer erst sehr spät sichtbar. Die Stadt sieht darin kein Problem, zumindest nicht bei der Verkehrsführung, für die sie verantwortlich ist. Das Problem seien die Autofahrer – die sollen einfach stehenbleiben, wenn die Ampel Rot zeigt.

Aber Anwohner und Polizei stellen fest: Viele tun das eben nicht. Das gefährdet vor allem die Verkehrsteilnehmer, die ohne Airbag und Rückleuchten auf ihrem Weg gehen müssen: Fußgänger – und damit auch viele Kinder und alte Menschen. Weil sich die Stadtverwaltung damit zufrieden gibt, dass sie die gesetzlichen Auflagen an diesem Ort erfüllt, liegt es dort nun allein an den Auto- und Radfahrern: Bei Rot stehen, bei Grün gehen – so einfach kann es sein, jeden Tag Menschenleben zu retten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort