Weihnachtscircus in Bonn Eckart von Hirschhausen verblüffte mit seinen Zaubertricks
BONN · Mit einer abgewetzten Ledertasche und im braun-karierten Anzug betritt Eckart von Hirschhausen die Manege. Mitgebracht hat der Kabarettist und promovierte Arzt aber nicht Stethoskop oder Zahnsteinentferner, sondern sein altes Handwerkszeug.
"Was viele nicht wissen, früher war ich Zirkuszauberer", erklärt er dem Publikum. Als Überraschungsgast kam der 45-Jährige am ersten Weihnachtstag in den Bonner Weihnachtscircus, um für seine Stiftung "Humor hilft heilen" zu werben. Und wie ginge das besser, als mit Witz und Zaubertricks?
Die kleinen Tricks saßen noch so gut, wie zu seinen besten Zeiten. In zehn - zugegeben langsam gezählten - Sekunden knotete er hinter dem Rücken einen Hund aus einem Luftballon, verwandelte einen Schmierzettel in einen 50- Euro-Schein und ließ gleich ein ganze Flasche Cola in seinem Mund verschwinden. Was natürlich nicht fehlen durfte, war die Zauberei mit einer roten Clownsnase, die gleichzeitig Markenzeichen seiner Stiftung ist.
Mit dem Verkauf der Nasen und mit Spenden werden Projekte finanziert, die sich rund um Lachtherapie drehen. "Das Geld, das der Bonner Weihnachtscircus sammelt, fließt in das Marienhospital", erklärt Zirkussprecher Thomas Lenz. Dort heitern speziell ausgebildete Clowns und der Märchenerzähler Reiner Kreuz die Kranken auf.
Pfleger und Ärzte bekommen Schulungen, wie sie humorvoll mit den Patienten umgehen können. Woanders werden auch Studien zum heilenden Charakter von Witzen gefördert. "Das macht ja sonst keiner, die Stiftung füllt damit eine Lücke", sagt Hirschhausen.
Generell sei "Humor hilft heilen" in einer Nische aktiv, die viel bewirke. In vielen Städten gebe es Krankenhausclown-Gruppierungen, die aber zu klein seien, um genügend Aufmerksamkeit zu bekommen. "Die Stiftung vereint alle unter einem Dach und bietet eine Plattform für Spenden."
