Buchbesprechung E=Lx4K: Die Formel für den Erfolg

Bonn · Ein Bonner Verlag bringt Leonhard Fopps Buch "K-Faktor" über das Potenzial der Kunst in der Welt der Unternehmen heraus.

 Die Louis-Vuitton-Foundation von Frank Gehry in Paris: Mit dem Bau im traditionsreichen Park in Paris habe der Industrielle Bernard Arnault das Ziel verfolgt, „die Grundwerte von Louis Vuitton, Exzellenz, Perfektion und Leistung, zu visualisieren“, schreibt Leonhard Fopp.

Die Louis-Vuitton-Foundation von Frank Gehry in Paris: Mit dem Bau im traditionsreichen Park in Paris habe der Industrielle Bernard Arnault das Ziel verfolgt, „die Grundwerte von Louis Vuitton, Exzellenz, Perfektion und Leistung, zu visualisieren“, schreibt Leonhard Fopp.

Foto: picture alliance / dpa

Bei aller Begeisterung bin ich auch Kaufmann“, sagt der Industrielle und Kunstsammler Reinhold Würth, aber so weit, seine Produkte mit Kunstdekor zu versehen, würde er nie gehen. Sein Weg ist ein anderer. Die Kunst, die er in seinen Museen zeigt, stärke das Wir-Gefühl der Mitarbeiter, die Werke seien „gewissermaßen Teil eines betriebspsychologischen Konzepts“: „Diese Verbindung von Kunst und Arbeitswelt hat sich hervorragend bewährt, sowohl nach außen wie nach innen.“ „Ich habe immer den Standpunkt vertreten, dass Kunst und Kommerz sehr wohl zusammenpassen, wenn beide Seiten dabei gewinnen“, sagt der kluge Kopf, dessen Unternehmen 66 000 Menschen weltweit beschäftigt und einen Umsatz von 10,12 Milliarden Euro verzeichnet. Würth ist eine von elf Persönlichkeiten, die in Leonhard Fopps Buch „K-Faktor – Kunst, Kreativität, Kraft und Kommunikation. Doppelte Unternehmensführung im dritten Jahrtausend“ ausführlich zu Wort kommen. Erschienen ist es im Bonner Verlag Unternehmer-Medien.

Der Schweizer Medienunternehmer, Sammler und Freund der Gegenwartskunst Michael Ringier, die Unternehmerin Marli Hoppe-Ritter (Ritter-Sport-Schokolade) mit eigener Kunststiftung und eigenem Museum Ritter („Kunst im Quadrat“) bei Stuttgart, und die Kunstbeauftragte am Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Isabel Grüner, sind weitere Interviewpartner. Die für die Sammlung des Hauses und Kunstpräsentation zuständige Kunsthistorikerin Grüner betont den Nutzen der Kunst für die Patienten: „Sie empfinden sie als persönliche Zuwendung und als Begleitung auf ihrem Genesungsweg (…). Kunst kann und soll emotional berühren und innere Prozesse auslösen.“

Die St. Gallener Professorin für Betriebswirtschaftslehre Heike Bruch sieht die Potenziale der Kunst im Bereich der Unternehmensführung noch nicht ausgereizt: „Es gibt noch keinen automatischen Reflex, dass zumal die bildende Kunst eine starke Ressource ist, um den Mitarbeitern in Firmen Strategien und Veränderungsprogramme nahezubringen und erfolgreich umzusetzen.“

Der Schweizer Fopp, der Unternehmensberater ist, eine Webgalerie für Skulpturen betreibt und unter dem Motto „Unternehmerische Energie, Kraft und Performance“ als Kunstberater unterwegs ist, skizziert in seinem Buch neue Wege der Unternehmensführung und stellt in einer Reihe von „Fallstudien“ Gedanken zur Kunst der Werbung und zu der Bedeutung von Design und Architektur für das Firmenimage dar. Der Erfolg hat, so Fopp, übrigens eine Formel. Die lautet „E=Lx4K“. „E“ steht für Erfolg. Das „L“ ist der Leader, der oberste Entscheidungsträger. Die „4K“ lassen sich im Buch nachlesen: Kunst, Kreativität, Kraft und Kommunikation. Das Einzige, was nicht zu diesem Buch passen will, ist das wilde, knallige und wenig leserfreundliche Layout.

Leonhard Fopp: „K-Faktor - Kunst, Kreativität, Kraft und Kommunikation. Doppelte Unternehmensführung im dritten Jahrtausend“. Verlag Unternehmer Medien, 221 S., 98 Euro

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