Tom Jones eröffnet Die siebte Saison des Kunst!Rasen startet bald

Bonn · Der Bonner Kunst!Rasen startet mit einem Konzert des Weltstars Tom Jones am 28. Juni in die siebte Saison. Insgesamt stehen 14 Konzerte und ein klassisches Picknick auf dem Spielplan. Die Veranstalter erwarten in diesem Sommer rund 60.000 Besucher.

Der Schotte neigt angeblich zur Sparsamkeit, doch es gibt Ausnahmen. Lob kostet nämlich nichts, und so erweist sich Jim Kerr in diesem Punkt als sehr freigiebig: "Wir haben oft in Bonn gespielt, das waren großartige Nächte unter freiem Himmel", sagte der Sänger aus Glasgow unlängst im GA-Interview. Das habe ihn und seine Simple Minds zu einem erneuten Gastspiel am Rhein "ermutigt". Am 25. Juli spielen die vier Schotten also auf dem Kunst!Rasen. Und sie sind, gemessen an ihren 60 Millionen verkauften Tonträgern, nicht die einzigen Bestseller im Reigen der 14 Bands und Solokünstler, die in diesem Sommer ihre Kunst auf den Rasen bringen.

Die kanadische Sängerin Alanis Morissette hat ebenfalls um die 60 Millionen verkauft. Das wiederum toppt Tom Jones, der auf 100 Millionen geschätzt wird, allerdings auch wesentlich früher mit dem Sammeln von Superlativen begonnen hat. Bereits 1965 hatte er mit "It's Not Unusual" einen Hit. Zu seinen größten Erfolgen zählen "Delilah" (1967), "Kiss" (1988, frei nach Prince) und "Sex Bomb" (1999) aus der Feder des deutschen Produzenten Mousse T.

Tom Jones eröffnet Festivalsaison

Der 78-jährige Waliser Tom Jones eröffnet am 28. Juni die siebte Festivalsaison in der Gronau. Bis zum 21. August stehen 14 Konzerte und ein Picknick mit dem Beethoven Orchester auf dem Programm. Knapp 45 000 Karten wurden bereits vor dem Startschuss verkauft. Im vergangenen Jahr besuchten 35.000 Musikfans neun Konzerte.

"Die bisherige Resonanz zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben", sagt der Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz (58). Das Konzert der Fantastischen Vier war bereits im Herbst mit 9000 Besuchern ausverkauft.

Reges Interesse bestehe an den Shows der Brassbands Querbeat aus Bonn und LaBrassBanda aus Bayern. Auch die Simple Minds, die deutsche Sängerin Lina und Alanis Morissette laufen gut. Doch wie in jedem Jahr gibt es ein paar Sorgenkinder. 2017 waren es die 257ers und der Klangmagier Jean-Michel Jarre, jetzt tun sich Steven Wilson und Freundeskreis schwer.

Auch bei Tom Jones sei noch Luft nach oben, sagt Hartz. Dabei macht der Sänger gerade weltweit seine Fans glücklich. Jones war unter anderem in Nordamerika unterwegs. Anzahl und Abfolge der dargebotenen Songs variieren bei heutigen Tourneekünstlern eher selten. Am 1. Juni beispielsweise spielte Jones im Paramount Theatre von Seattle 20 Stücke - mit "Sex Bomb" an siebter Stelle. Plus drei Nummern als Zugabe, darunter "What A Wonderful World" von Louis Armstrong und "Kiss". Diese Dramaturgie ist auch in Bonn zu erwarten.

Einrichtung des Geländes hat begonnen

Veranstalter Hartz hat in diesen Tagen reichlich zu tun, bleibt aber gelassen. Der Kunst!Rasen läuft sozusagen "auf Autopilot". Dafür sorgt die junge Projektleiterin Katrin Weinreis, die mit ihrem Team für die Infrastruktur in der Gronau zuständig ist. Am Montag wurde mit der Einrichtung des Geländes begonnen: Aufbau Foyerbereich, VIP-Zelte, Toilettenanlagen.

Auch die 31-Jährige bleibt cool: "Am nächsten Freitag kommt die Bühne, der Aufbau dauert drei Tage", sagt sie. Einen Biergarten gibt es dieses Mal nicht, aber Gastronomie auch im Eingangsbereich bei Veranstaltungen. Und eine Silent-Party mit Kopfhörern und drei DJs am 30. Juni.

Ernst-Ludwig Hartz fährt in diesem Jahr zweigleisig: Auf dem Kölner Roncalliplatz am Dom veranstaltet er im August vier Konzerte mit Topkünstlern: Van Morrison (1. August), Patti Smith (2. August), Joan Baez (3. August) und Charles Aznavour (4. August). Nur für Aznavour gibt es noch Restkarten.

In dieser Woche hatte Hartz noch in Berlin zu tun. Bei zwei Branchenveranstaltungen traf er internationale Künstleragenturen und Tourneeveranstalter. Das sei wichtig für die Planung der Festivalsaison 2019, im vergangenen Jahr hatte er in Berlin den jetzigen Auftritt der Fantastischen Vier klargemacht.

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